nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zum neuen Doping-Skandal

30.06.2006 – 17:21

Berlin (ots)

Das Favoritenfeld der Tour de France lichtet sich
so schnell wie noch nie. Heute erst ist Start, und bereits gestern 
waren über 20 Renner wegen dringenden Verdachts notorischen 
Blutdopings draußen. An ihrer Spitze, zumindest aus deutscher Sicht, 
Jan Ullrich. Der längst vergebene Superlativ vom »größten 
Dopingskandal aller Zeiten« hat also seine jüngste opulente 
Erweiterung erfahren. Bis zum nächsten Mal.
 Die Gründe für systematisches und flächendeckendes Doping existieren
unbeschadet aller momentanen Aufräum-Rigorosität weiter. Es ist dies 
zum einen der an sportlichen Erfolg gekoppelte wirtschaftliche oder  
Prestigegewinn. Und zum anderen ist es die aus dieser Verquickung - 
nicht ständig, aber beständig - frei werdende kriminelle Energie. 
Profisport kann ebenso wenig betrugs- und manipulationsfreie Zone 
werden wie die globalisierte Wirtschaft, zu der er gehört.
 Wie um jeden »größten Dopingskandal aller Zeiten« wabert auch jetzt 
eine schillernde Nachrichten- und Gerüchtesoße.  Bisher zwar nicht zu
verifizieren, dafür aber alles andere als auszuschließen dies: Der 
Insidertipp fürs Auffliegen des Dopingrings sei aus dem Umkreis von 
Lance Armstrong gekommen. Als späte Rache dafür, dass der siebenfache
Toursieger selbst sieben Jahre lang massiven Dopingvorwürfen 
ausgesetzt war. Indirekt rehabilitiert ist er jedenfalls aufs Beste. 
Bis irgendwann vielleicht auch mal sein Namen auf einer Liste 
auftaucht.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

Original content of: nd.DerTag / nd.DieWoche, transmitted by news aktuell

Places in this release
More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
More stories: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 29.06.2006 – 18:00

    Neues Deutschland: zur Sitzung des Bundestages

    Berlin (ots) - Die spielfreie WM-Zeit nutzte der Bundestag am Donnerstag zu ein paar Extra-Ruderschlägen auf dem sanierungsreifen Reformdampfer Deutschland. Bis tief in den heutigen Morgen hinein wurde gepullt. Doch die Schwielen an den Händen der Abgeordneten der großen Koalition, so vorhanden, dürften eher gegenseitigem Schulterklopfen geschuldet sein. Wer bisher die schwarz-rote Übermacht nur als Problem ...

  • 29.06.2006 – 17:51

    Neues Deutschland: zu Fußball-WM und Korruption in Italien

    Berlin (ots) - Die WM tritt heute in eine noch spannendere Phase. In Deutschland und der angeschlossenen Fernsehwelt dürfte sich der selig machende Tunnelblick weiter fokussieren. Wer da ein Haar in der Suppe sieht, kann von Glück reden, nur als Spaßverderber oder Miesmacher zu gelten.  Sei's drum. Die Duplizität der Ereignisse ist frappierend. Hier Hochzeit der Fußball-WM, dort, nämlich in Italien, ...