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Pestizidbelastung: Keine Verbesserung bei Salaten
Greenpeace entdeckt nicht zugelassene Pestizide in Kopfsalat und Rucola

Hamburg (ots)

Nach einer neuen Greenpeace-Untersuchung von
Kopfsalat und Rucola aus Supermärkten und Discountern sind 29 von 36 
Proben mit Rückständen von Pestiziden belastet. Elf der 21 Kopfsalate
und vier der zwölf Rucola-Proben aus konventionellem Anbau hält 
Greenpeace für "nicht empfehlenswert". Die Umweltorganisation hat 
zudem Strafanzeige gegen Tengelmann erstattet, da in  Kopfsalat die 
Akute Referenzdosis (ARfD) eines Pestizids überschritten wurde. Sein 
Verzehr kann zur gesundheitlichen Gefährdung insbesondere von Kindern
führen. Das von Greenpeace beauftragte Labor entdeckte zudem 
Wirkstoffe, die in der EU nicht zugelassen sind, wie das als 
Nervengift wirkende Tolclofos-Methyl. Neben italienischer Ware ist 
auch ein Kopfsalat aus Deutschland betroffen. Greenpeace fordert eine
lückenlose staatliche Kontrolle für die Pestizid-Rückstände in 
Salaten.
"Unser Test zeigt, dass nur ein Kopfsalat und drei Rucola-Proben 
aus konventionellem Anbau unbelastet sind. Das sind zu wenige", sagt 
Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. "Im Winter sind 
Blattsalate Risikoprodukte: Sie werden in Treibhäusern zumeist 
überdüngt und stark gespritzt."
Das Labor fand in drei Proben Pestizide, die gesetzlich 
zugelassene Höchstmengen überschreiten. Diese Ware darf nicht 
verkauft werden. Besonders stark belastet sind Proben aus Italien und
Belgien, deutsche und spanische Proben schneiden besser ab. Außerdem 
wurde Greenpeace bei Wirkstoffen fündig, die von der staatlichen 
Lebensmittelüberwachung nicht kontrolliert werden, wie das Fungizid 
Thiram in einem Salat aus den Niederlanden.
Es werden zudem zunehmend mehrere Pestizide eingesetzt, um die 
Überschreitung der Höchstmenge bei einem einzigen Stoff zu vermeiden.
Diese "Cocktails" enthalten dann mehrere gesundheitsgefährdende 
Wirkstoffe. "Auf einigen Salatblättern werden bis zu 15 verschiedene 
Pestizide gefunden, bei Rucola sind es bis zu sechs", erklärt Santen.
Zudem enthalten viele Proben stark erhöhte Nitratwerte. Nitrate 
können sich im Körper in krebserzeugende Nitrosamine umwandeln.
Bio-Rucola ist kaum belastet. Untersucht wurden drei Proben aus 
Italien, zwei sind mit einem Pestizid verunreinigt. Die Messwerte 
sind deutlich niedriger als in konventioneller Ware und liegen unter 
den für Bioprodukte empfohlenen Höchstmengen. Bio-Kopfsalate boten 
die Supermärkte im Untersuchungszeitraum nicht an. Da es zu Salaten 
aus Bioproduktion keine wirklich empfehlenswerte Alternative gibt, 
fordert Greenpeace den Handel auf, das Bio-Sortiment im Winter zu 
erweitern.
Greenpeace-Mitarbeiter kauften im Januar in Supermärkten in 
Hamburg, Köln/Bonn, Dresden, München und im Frankfurter Raum 
Kopfsalate und Rucola. Die Proben überprüfte ein für die Untersuchung
von Pestizidrückständen in Lebensmitteln zertifiziertes Speziallabor 
auf über 350 verschiedene Pestizidrückstände. Auffällige Befunde 
überprüfte ein zweites, ebenfalls für diese Untersuchungen 
zertifiziertes Labor.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel. 
040-30618-255 oder 0151-1805 3387, und Pressesprecherin Simone 
Miller, Tel. 040-30618-343 oder 0171-8706 647. Videomaterial ist als 
Download vom ftp-Server verfügbar, Infos hierzu unter Tel. 
040-30618-369. Fotos sind erhältlich unter Tel. 040-30618-376. 
Internet: www.greenpeace.de.

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