Greenpeace e.V.

Schröder schafft Arbeitsplätze ... in der Katastrophenhilfe!
Greenpeace protestiert mit Hochwasser-Szenario für konsequente Klimaschutzpolitik

05.03.2004 – 11:33

München (ots)- Gegen das drohende Scheitern der
deutschen Klimaschutzziele protestiert Greenpeace heute beim Münchner
Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft mit Bundeskanzler Gerhard
Schröder (SPD). Am Eingang des Internationalen Congress Centers
München stellen die 15 Umweltschützer die Folgen des Klimawandels bei
der Elbe-Flutkatastrophe 2002 nach: Als Katastrophenhelfer verkleidet
räumen sie zerstörte, verschlammte Einrichtungsgegenstände auf. Die
Kulisse bildet ein 2,50 mal 3,50 Meter großes Foto einer zerstörten
Straße in Grimma (Sachsen) mit dem Spruch: "Glückwunsch, Herr
Schröder! Ihre Energiepolitik schafft Arbeitsplätze ... in der
Katastrophenhilfe!" Greenpeace fordert Schröder auf, den Ausstoß von
klimaschädlichen Treibhausgasen endlich zu verringern. Die
Industrieunternehmen der deutschen Wirtschaft möchte ihren Ausstoß
künftig ungeachtet der Gefahren noch erhöhen.
"Katastrophen wie die Elbeflut werden zum Regelfall, wenn wir die
Klimaerwärmung nicht endlich in den Griff bekommen", sagt Dr.
Gabriela von Goerne, Energieexpertin von Greenpeace. "Deshalb ist es
fahrlässige Ignoranz, wenn die Industrie immer mehr Treibhausgase
ausstoßen will. Die Politik muss das verhindern und die Bevölkerung
vor weiteren Klimaschäden schützen." Treibhausgase verändern die
globalen Wettersysteme und lösen immer häufiger extreme Wetterlagen
mit Stürmen, Überschwemmungen oder Dürren aus.
Derzeit verhandeln Regierung und Industrie über den so genannten
Nationalen Allokationsplan (NAP). Dieser verteilt die Rechte zum
Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (Emissionsrechte) auf die
einzelnen Fabriken und Kraftwerke in Deutschland. Der Plan soll zur
Verwirklichung der deutschen Klimaschutzziele beitragen. Die
Industrie hat im Jahr 2000 versprochen, ihren Ausstoß zu senken -
jetzt fordert sie plötzlich zusätzliche Rechte, um ihn zu erhöhen.
Unterstützt wird sie von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD),
der heute in Berlin mit Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) über
den NAP verhandelt. Mit großer Wahrscheinlichkeit nutzt die Industrie
auch das heutige Treffen mit Bundeskanzler Schröder, um ihrer
Forderung nach noch mehr Klimazerstörung Nachdruck zu verleihen.
"Schröder darf keinen Schulterschluss mit der klimafeindlichen
Industrie eingehen", warnt von Goerne. "Sonst sind die
Klimaschutzziele gefährdet, zu denen sich Deutschland im
internationalen Kyoto-Protokoll verpflichtet hat." Denn wenn die
Regierung jetzt zu viele Emissionsrechte verteilt, haben die
Unternehmen keinen Anreiz mehr, ihren Ausstoß an Kohlendioxid zu
senken und in Erneuerbare Energien oder hoch effiziente Gaskraftwerke
zu investieren.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Dr.
Gabriela von Goerne (vor Ort), Tel. 0171-87 80 839, oder an
Pressesprecherin Heike Dierbach, Tel. 0171-87 81 184. Fotos können
Sie bei der Greenpeace-Fotoredaktion anfordern: Tel. 040-30 618-376.
Internet: www. greenpeace.de
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
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Internet: www.greenpeace.de

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