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Reformpolitik – Eine Katastrophe für die politische Kommunikation?

29.10.2003 – 16:00

Hamburg (ots)

http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -
Politische Kommunikation muss leidenschaftlicher werden, so
lautete das Fazit der Diskussionsveranstaltung "Wege aus dem
Reformstau", zu der die dpa-Tochter news aktuell heute in Berlin
eingeladen hatte. Mehr als 100 Pressesprecher, PR-Profis und
Journalisten waren zu Gast beim media coffee im dbb-Forum des
Deutschen Beamtenbundes.
Moderator Wilm Herlyn, Chefredakteur der Deutschen Presse-Agentur
(dpa), fragte, ob Politiker, Lobbyisten oder die Kommunikatoren
versagt hätten, die aktuellen Reformvorhaben für die Bürger
verständlich zu machen. "Lange Zeit hatte niemand den Mut, den
Reformbedarf klar anzusprechen", sagte Achim Dercks vom Deutschen
Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Seiner Meinung nach habe eher
ein Wettlauf um die "schönste Kuschelbotschaft" lange die Diskussion
bestimmt.
"Wir erleben im Moment die Katastrophe der politischen
Kommunikation", konstatierte Hans-Ulrich Jörges, stellvertretender
Chefredakteur des stern und Leiter des Hauptstadtbüros. Ohne Konzept
würden Reformvorhaben "sturzgeburtartig" von oben verkündet. Die
Generalsekretäre "streiten sich dann bei Christiansen" und niemand
verstehe worüber. Das Ergebnis dieser Entwicklung seien
Wahlbeteiligungen von unter 50 Prozent. Dem widersprach Petra
Kirberger, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit in der
Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, die keine
Politikverdrossenheit wahrnehme. In Deutschland gebe es keinen
Reformstau sondern "einen Reformberg", den es abzutragen gelte.
Klaus-Peter Johanssen, geschäftsführender Gesellschafter der
Agentur 12Cylinders, die den PR-Etat des Bundespresseamtes erhalten
hat, meinte, dass die Bevölkerung den Reformbedarf noch immer nicht
im vollen Umfang verspüre, da es ihr nicht "schlecht genug gehe".
"Politische Kommunikation muss als strategische Aufgabe verstanden
werden", forderte Johanssen. "Emotionaler und leidenschaftlicher"
solle sie sein.
Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD),
kritisierte an der Kommunikationspolitik der Bundesregierung, dass
versucht werde, Maßnahmen als langfristig zu verkaufen, "auch wenn
jeder weiß, dass sie in wenigen Monaten oder in einem Jahr schon
wieder Makulatur sind".
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6344

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