3sat-Pressemeldung
Stabwechsel bei 3sat: Dr. Walter Konrad als Direktor Europäische Satellitenprogramme im ZDF verabschiedet
Dr. Gottfried Langenstein ist Nachfolger
Mainz (ots)
Am 1. Februar 2000 wurde Dr. Walter Konrad als Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF verabschiedet. In diesem Amt wirkte er in federführender Funktion für 3sat, dem Partnerprogramm von ZDF, ORF, SRG und ARD. Während seiner rund 14-jährigen Tätigkeit für 3sat entwickelte sich das Gemeinschaftsprogramm des deutschen Sprachraums vom Versuchs- zum Vollprogramm mit kulturellem Schwerpunkt.
Dr. Walter Konrad (65) kam 1963 zum ZDF. In den fast 37 Jahren seiner Zugehörigkeit zum ZDF war der gelernte Jurist unter anderem Stellvertretender Justitiar (1965 bis 1982), Datenschutzbeauftragter des ZDF und Leiter der Hauptabteilung Programmplanung (1982 bis 1987). Seit 1987 war er Koordinator des deutschsprachigen Satellitenprogramms 3sat, seit 1996 Direktor Europäische Satellitenprogramme und in dieser Funktion auch für den ZDF-Anteil bei ARTE verantwortlich. Seit Dezember 1999 hat Konrad die Leitung des neu gegründeten Theaterkanals des ZDF inne.
Bei der Verabschiedung würdigte Intendant Stolte die Verdienste Konrads, der 3sat maßgeblich geprägt habe. "Dr. Konrad hat 3sat vor allem durch sein couragiertes Eintreten für Theater und Fernsehen zu einem herausragenden Faktor europäischer Medienkultur gemacht", sagte Stolte.
So setzte sich Konrad insbesondere für die prominente Ausstrahlung von Theateraufführungen im Fernsehen ein, um zeitgenössisches Bühnengeschehen auch einem großen Fernsehpublikum zugänglich zu machen. Als ein Erfolg der von ihm geprägten "Initiative Theater im Fernsehen" überträgt 3sat seit 1996 einen Großteil der Aufführungen vom Theatertreffen Berlin.
Als ausgewiesener Kenner der deutschsprachigen Kabarettszene etablierte Konrad 1987 das jährlich stattfindende 3sat-Kleinkunstfestival und den regelmäßigen Sendeplatz Satire am Sonntagabend.
Zahlreiche Programmexperimente und -innovationen prägten die vergangenen 15 Jahre von 3sat. Diesen "Mut zum Experiment" stets gefördert zu haben, gehört zur Bilanz seiner Amtszeit. Die Entwicklung der - später von ARTE adaptierten - Themenabende, die großen 3sat-Literaturschwerpunkte (z.B. zu Bertolt Brecht, Arthur Schnitzler und J.W. Goethe) sowie Medienpartnerschaften wie die mit der Weimar 1999 - Kulturstadt Europas GmbH, sind hierfür Beleg. Unter Konrads Leitung entstanden auch so prägende 3sat-Programmmarken wie die mit dem Deutschen Fernsehpreis 1999 ausgezeichnete "Kulturzeit" und das seit Dezember 1999 gesendete Wissenschaftsmagazin "nano".
Die 3sat-Partner ORF, SRG und ARD würdigten Konrads Eintreten für die gemeinsamen Interessen und seine Fähigkeit, Konsens herzustellen. So zog ORF-Generalintendant Gerhard Weis das Fazit: "Heute präsentiert sich 3sat dank Dr. Konrad als kompetente Alternative zum kommerziellen Programm-Einerlei, das Europa via Satellit überzieht." Konrads Engagement ist es zu verdanken, dass der renommierte Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb seit 1988 live in 3sat übertragen wird. Für dieses beharrliche Bemühen wurde Walter Konrad im vergangenen Jahr mit dem "Ehrpfennig" der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet.
Armin Walpen, Generaldirektor SRG SSR, sprach von den "Visionen, die Visionen blieben, wären da nicht die Umsetzer: Dr. Walter Konrad hat jederzeit gehandelt: selbständig, verantwortungsbewusst, aber auch dem Wagnis nicht abgeneigt, solide und gleichzeitig innovativ. Wenn es die Umsetzer und Handler seiner Art nicht gäbe, müssten wir Konzepte statt Programme senden."
Dr. Christof Schmid, Fernsehdirektor des Südwestrundfunks und stellvertretender Koordinator 3sat, betonte Konrads Verbindung von Vision und Pragmatik in einem Medienzeitalter, das sich permanent im Aufbruch befinde. Er habe die unterschiedlichen Potenziale der 3sat-Partner nicht nur respektiert, sondern genutzt und den Vorzug dieser Konstellation zum Merkmal des Programms gemacht. So sei es ihm gelungen, den Anspruch "3sat - anders fernsehen" immer wieder erfolgreich einzulösen.
Dr. Walter Konrad äußerte sich erfreut über die Ernennung Dr. Gottfried Langensteins als neuer Direktor Europäische Satellitenprogramme und wünschte ihm gutes Gelingen bei den künftigen Herausforderungen: "In ihm hat das ZDF den richtigen Mann zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stelle berufen. Seine internationale Erfahrung und seine Kenntnisse, die er als Leiter Internationale Angelegenheiten und als ZDF-Vertreter der ARTE-Mitgliederversammlung sammeln konnte, prädestinieren ihn für dieses Amt."
Dr. Gottfried Langenstein (45) leitet seit 1994 die Hauptabteilung Internationale Angelegenheiten im ZDF und war maßgeblich am Zustandekommen zahlreicher internationaler Kooperationen beteiligt.
Bildhinweis: Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131-706100, und über http://bereitstellung.zdf.de/versand/.
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