3sat: Peymanns Stuttgarter Kinder
Sonntag, 24. Februar 2002, 21.45
Uhr
Mainz (ots)
Claus Peymann war von 1974 bis 1979 Schauspieldirektor am Staatstheater Stuttgart. Sein Theater hat Furore gemacht und extrem polarisiert: Die damalige Landesregierung machte Peymann und seinem Ensemble das Leben schwer. Die Zuschauer hingegen, darunter viele Jugendliche, waren begeistert. Fünf dieser ehemals jugendlichen Zuschauer erzählen in "Peymanns Stuttgarter Kinder" die Geschichte des Theaters und seiner Auswirkungen auf ihre ganz persönliche Lebensgeschichte: der Fernsehentertainer Harald Schmidt, der Schauspieler Sebastian Koch, die Autorin Gabriele Riedle, die berufstätige Mutter Gerda Brändle und der Filmproduzent Peter Rommel.
Martina Döckers Film, den 3sat als Erstausstrahlung zeigt, erzählt von der Kraft der Theaterkunst und von den 70er Jahren - einer Zeit, in der die Auseinandersetzung zwischen RAF-Terrorismus und Staat den Alltag der Republik bestimmte. Dass diese politische Konfrontation ausgerechnet im schwäbischen Stuttgart ihren größten Ausschlag fand, liegt nicht zuletzt daran, dass die Terroristen in Stuttgarts Vorort Stammheim inhaftiert waren. Kein Wunder also, dass das Stuttgarter Schauspiel zu einem wichtigen Schauplatz dieser politischen Streitigkeiten wurde.
Die 1960 geborene Dramaturgin, Journalistin, Drehbuch- und Filmautorin Martina Döcker drehte gemeinsam mit der Filmemacherin Crescentia Dünßer den Dokumentarfilm "Mit Haut und Haar", der auf internationalen Filmfestivals Aufmerksamkeit fand und die "tz-Rose" für hervorragende Leistungen auf kulturellem Gebiet erhielt. Als Drehbuchautorin arbeitete sie unter anderem mit Didi Danquart am "Viehjud Levi".
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