Bald bundesweite Razzien gegen die Hell Angels? Berliner CDU-Innensenator fordert dass die Länder ihre "Strukturen und Verfahren verbessern"
Köln (ots)
Der Berliner Innensenator Frank Henkel will das Thema auf der Innenministerkonferenz diskutieren. Bei stern TV sagte er, dass es besser wäre, wenn man sich im Kampf gegen die Hells Angels "nicht nur einheitlicher vernetzt, sondern auch den Versuch unternimmt, hier einheitlich vorzugehen."
Verschiedene Bundesländer haben zuletzt getrennt voneinander Razzien gegen die Hells Angels durchgeführt. In Berlin gab es am Mittwoch eine groß angelegte Durchsuchungsaktion. 550 Polizisten und Spezialeinsatzkommandos haben Vereinslokale und etwa 30 verdächtige Wohnungen durchsucht.
Vergangene Woche hatte es bereits in Norddeutschland großangelegte Aktionen gegen Rocker gegeben. Rund 1200 Beamte durchsuchten in Kiel, Hannover und Hamburg Bordelle, Kneipen und Wohnungen.
Die Berliner Rocker waren allerdings vorgewarnt, möglicherweise aus Reihen der Polizei. Nun wird das Leck gesucht. Frank Henkel räumte bei stern TV ein, dass er nicht glücklich sei, "dass es ganz offensichtlich Informationen aus der Behörde heraus gegeben hat."
Ulrich Detrois - früher hieß er Bad Boy Uli - war Vizepräsident bei den Hells Angels in Kassel. Insgesamt war er über acht Jahre dabei, ehe er Ausstieg. Er weiß, wie eng die Kontakte zwischen manchen Rockern und Polizisten sind. In einem stern TV Interview sagte er: "Wir hatten selber bei uns in Kassel konkrete Fälle. Ein Kripobeamter, der kam zu uns ins Clubhaus, der hat gekokst, ganz normal. Der hat seinen Job gemacht, hat uns aber geholfen, wenn wir ein Nummernschild-Abfrage machen wollten oder eine Adresse rausfinden wollten, das hat der geliefert. Innerhalb von 24 Stunden."
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