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Jahreszeiten Verlag, FÜR SIE

FÜR SIE: 24 Tipps von Experten für eine moderne Erziehung
"Ermutigen Sie ihr Mädchen, umarmen Sie ihren Jungen"

Hamburg (ots)

Jungs weinen nicht. Mädchen helfen im Haushalt.
Mit diesen alten Rollenklischees räumen 24 Tipps von
Erziehungsexperten auf, die die Zeitschrift FÜR SIE in ihrer jüngsten
Ausgabe veröffentlicht. Mit ihnen sollen Töchter zu selbstbewussten
jungen Frauen, Söhne zu einfühlsamen, emotionalen Männern erzogen
werden. So sollten Mädchen schon sehr früh darin bestärkt werden,
ihrem eigenen Urteil zu trauen. Sie würden schon wissen, ob ihnen
Hauswirtschaft oder Informatik lieber ist. Wenn eine Tochter sich
darüber beklage, dass etwas nicht fair sei, sollte nicht ihre
"nervige Art" zensiert werden. Wenn sie ihre Meinung gesagt habe,
sollte sie nach ihren eigenen Ideen zur Lösung des Problems gefragt
werden.
Die Diplom-Psychologin Evelyn Basoff, kritisiert, dass Eltern dazu
neigten, ihre Kinder zu drängen und total zu verplanen. "Schon die
kleinen Mädchen brauchen Zeit zum Träumen, Fantasieren, Meditieren",
sagt sie. Wenn sie früh lernten, sich in ihrer eigenen Gesellschaft
wohl zu fühlen, brauchten sie später weniger Bestätigung und auch
weniger Anregung von außen. Ein weiterer Ratschlag ist, die Tochter
eigenes Geld verdienen zu lassen und Sachen von diesem eigenen Geld
kaufen zu lassen. "Verdienen kann sie sich etwas zum Beispiel durch
Extra-Aufgaben im Haushalt, Babysitter-Jobs oder sogar im Tausch
gegen Verzicht (zum Beispiel ein Wochenende ohne fernsehen)", heißt
es in der Zeitschrift. Das Mädchen erfahre dabei den "süßen Geschmack
der Unabhängigkeit". Schon bei Fünfjährigen könne man im übrigen mit
einfachen Worten die Beziehung zwischen Arbeit und Lohn erklären,
einschließlich der Kosten, wenn man etwa jemanden fürs Saubermachen,
Kochen und Kinderhüten einstellen würde. "Sind Sie berufstätig,
vermitteln Sie die positiven Erfahrungen aus Ihrem Job", raten die
Experten. Dabei sei es  normal, sich Ärger von der Seele zu reden.
Der US-Familientherapeut Michael Gurian behauptet, dass Jungen vom
Tag ihrer Geburt an weniger liebkost werden als Mädchen. Körperliche
Zuwendung schaffe aber erst die Grundlage für kindliches
Selbstwertgefühl. Gurian rät den Eltern, mit Jungen genauso viel
herumzuschmusen wie mit Mädchen. Sollte der Sohn einmal heulen und
klagen, sollte das die Eltern nicht unangenehm berühren. "Wenn Sie
wollen, dass Ihr Junge lernt, seine Gefühle auszudrücken, nehmen Sie
ihn in den Arm, trösten Sie ihn - und bauen Sie ihn wieder auf!" Ein
Junge spüre auch die Gefühlsreaktionen der Eltern genau und halte
sich zurück, wenn er merke, dass Emotionalität nicht ankommt. Eltern
sollten ihren Jungen aber auch ruhig mal ruppig sein lassen. Jungen
brauchten Rangeleien. "Wenn Sie ihrem Sohn sagen, er solle nie
zurückschlagen, geben Sie ihm einen unrealistischen Rat. Jungen und
Männer setzen sich mittels Aggressionen in Beziehung zu anderen",
sagt Gurian. Die Eltern sollten ihm jedoch ans Herz legen, erst mit
Worten zu argumentieren, bevor er seine Fäuste schwinge.

Rückfragen bitte an:

Redaktionsbüro Jörg Mandt
Tel.: 040 / 80 80 347-10
E-Mail: jmandt1@aol.com

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