NDR Norddeutscher Rundfunk

Mehr Durchblick mit "Cybersports": Auch olympische Leichtathletik-Wettbewerbe im Ersten mit dem virtuellen Bildsystem

20.09.2000 – 10:08

Hamburg (ots)

"Cybersports" heißt der virtuelle
Bildschirm-Service, den die ARD mit großem Erfolg bei den olympischen
Schwimm-Übertragungen aus Sydney einsetzt. Das System erleichtert dem
Publikum die Orientierung: Bei der Vorstellung der Teilnehmer
erscheinen die zugehörigen Nationalflaggen auf dem Grund des
Schwimmbeckens. Die Bahnen, auf denen die deutschen Athleten durchs
Wasser ziehen, sind zur besseren Orientierung für die Zuschauer
dunkelblau eingefärbt. Im Verlauf des Wettkampfs wird eine gelbe
Linie eingeblendet. Sie markiert die bisherigen Olympia- oder
Weltrekorde. Das Verblüffende: Die virtuelle Markierung schwimmt mit.
Liegen die Sportler vor der gelben Linie, sind sie auf dem Weg zu
neuen Rekorden. So können die Zuschauer schneller und besser als je
zuvor erkennen, ob neue Bestmarken gesetzt werden.
Hinter diesem Angebot steckt geballte Technik. Manfred Straka vom
Südwestrundfunk (SWR), Regisseur bei den Schwimm- und
Leichtathletik-Sendungen: "Wir müssen unseren Computer zuvor mit den
jeweiligen Rekorddaten füttern. Je mehr Zwischenzeiten zur Verfügung
stehen, desto exakter wird das Ergebnis." Der Rechner, der ebenso wie
die Software von der israelischen Firma Orad stammt, erhält dazu
während der laufenden Wettkämpfe über spezielle Sensoren Angaben
darüber, wo sich das Kamerabild gerade befindet. "Wir können Schwenks
machen oder Zoomen - die Rekordlinie zieht immer an der richtigen
Position mit", so Straka.
Die Zuschauer des Ersten sind von "Cybersports" offenbar angetan.
Bei der ARD-Olympia-Hotline (01805 11 77 71; Anrufkosten pro Minute
24 Pfennige) gingen zahlreiche begeisterte Anrufe von Zuschauern ein,
die das System bei weiteren Sportarten sehen möchten.
Dieser Wunsch geht in Erfüllung: Ab Sonntag (24. September), nach
dem Ende der Schwimmwettbewerbe, wird Das Erste mit "Cybersports" ins
Olympiastadion zur Leichtathletik umziehen. Manfred Straka: "Dort
lohnt sich der Einsatz besonders, weil wir mit acht eigenen Kameras
vertreten sind. Beim Schwimmen sind es vier." Bei Hammer-, Diskus-
oder Speerwürfen etwa werden die Zuschauer im Lauf der Wettkämpfe auf
den ersten Blick erkennen können, welche Weiten für Gold, Silber oder
Bronze erforderlich sind. Bei den Laufwettbewerben wird ein
"virtueller Läufer" dabei sein: Statt der beim Schwimmen verwendeten
gelben Rekordlinie werden die Zuschauer auf der Aschenbahn einen
rennenden gelben Punkt sehen.
Sandra Thormählen / NDR-Pressestelle
E-Mail: s.thormählen@ndr.de
Tel.: 040/4156-2300
Fax:  040/4156-2199

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