NDR Rundfunkrat berät Leitlinien für die Programmgestaltung der Jahre 2005/2006
Hamburg (ots)
Der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks hat auf seiner Sitzung am Freitag (17. September) in Hamburg die Leitlinien für die Programmgestaltung des NDR der Jahre 2005/2006 abschließend beraten. Dr. Karl-Heinz Kutz, Vorsitzender des NDR Rundfunkrates: Der NDR bietet ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Programm für alle und will möglichst viele Zuhörer und Zuschauer gewinnen. Sein Auftrag umfasst auch Sendungen für Minderheiten. Das Programm dient der Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung der Menschen in Norddeutschland und ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres kulturellen Lebens.
NDR Intendant Prof. Jobst Plog: Die Programme des NDR erfahren beim Publikum eine hohe Akzeptanz. Das NDR Fernsehen gehört bundesweit zu den erfolgreichsten Dritten. Mehr als 50 Prozent aller Menschen im Norden schalten pro Tag einen Hörfunksender des NDR ein. Mit unseren Landesprogrammen in Hörfunk und Fernsehen bilden wir politische Ereignisse sowie das soziale und kulturelle Leben in den norddeutschen Ländern ab und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung. Mit den jetzt verabschiedeten Leitlinien konkretisiert der NDR sein Verständnis vom Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
In den Leitlinien sind grundlegende Aussagen zu den Hörfunk- und Fernsehprogrammen sowie zum Online-Angebot des NDR festgelegt. Der NDR versteht sich typisch norddeutsch als heimatverbunden und weltoffen. Er ist durch seine Funkhäuser, Studios, Korrespondentenbüros und Sender fest in Norddeutschland verankert. Als herausragendes Medienunternehmen stärkt der NDR die Bedeutung und Leistungskraft der Region. Fundament der regionalen Kompetenz sind die Landesfunkhäuser. Ihre Produktionen tragen beträchtlich zum hohen qualitativen Gesamtbild und der großen Akzeptanz des NDR Fernsehens bei, zugleich erfüllen sie die staatsvertraglichen Vorgaben der regionalen Gliederung.
Besonders betonen die Leitlinien die zentrale Rolle der Information. Beim NDR Fernsehen haben Informationssendungen einen Anteil von 60 Prozent. An diesem Schwerpunkt wird der NDR auch in Zukunft festhalten. Wörtlich heißt es: Der NDR garantiert schnelle und zuverlässige Information. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten über lokale und regionale Themen genauso wie über nationale und internationale Ereignisse. Im Hörfunk leistet NDR Info durch seine aktuelle Berichterstattung aus Politik und Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Sport einen zentralen Beitrag zur öffentlich-rechtlichen Programmvielfalt.
Neben der Information gehören Kultur, Bildung, Beratung und Unterhaltung zu den Kernaufgaben des Norddeutschen Rundfunks. Seiner kulturellen Verantwortung wird der NDR durch seine Orchester und seinen Chor sowie als Förderer wissenschaftlicher und kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen gerecht.
Die Online-Angebote des NDR entsprechen dem im Rundfunkstaatsvertrag festgelegten Rahmen, sind also programmbegleitend für Hörfunk und Fernsehen ausgerichtet. Der NDR kommt seiner Verpflichtung nach, in den Online-Angeboten Barrieren abzubauen. Das Internet stellt für viele Menschen mit Behinderungen eine neue Möglichkeit dar, sich an der gesellschaftlichen Kommunikation zu beteiligen. Werbung und Sponsoring finden in den Online-Angeboten des NDR nicht statt.
Der NDR wird gemeinsam mit den anderen ARD-Anstalten einheitliche Kriterien zur Abgrenzung von Sponsorhinweisen und Werbespots entwickeln und für seine Praxis verbindlich machen. Sendungssponsoring bei politischen Magazinen, Kulturmagazinen, Ratgebersendungen, Kindersendungen sowie Dokumentationsreihen wird es auch in Zukunft nicht geben. Der NDR verzichtet bei der Nutzung von Telefonmehrwertdiensten generell auf den Einsatz von 0190- Nummern. Es wird nur pro Anruf, nicht jedoch nach Zeittakten abgerechnet. Der Tarif soll pro Anruf in der Regel den Gegenwert für das Porto einer Postkarte nicht überschreiten.
Der Rundfunkrat schloss sich auf seiner Sitzung zudem einer Resolution der ARD-Hauptversammlung an. Diese hatte Forderungen aus den Reihen der 16 Landesmedienanstalten, ihnen Aufgaben der Überwachung von öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen zu übertragen, eine deutliche Absage erteilt. Dies wäre ein klarer Verstoß gegen den Grundsatz der Autonomie des öffentlich-rechtlichen Rundfunks , so Dr. Karl-Heinz Kutz. Zu Fragen der Programmkontrolle zählt neben der Trennung von Werbung und Programm insbesondere der Jugendschutz.
17. September 2004
ots-Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
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