BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

BGA zur Marktzugangsinitiative für die ärmsten Entwicklungsländer: EU-Ministerrat darf Protektionisten nicht nachgeben

26.02.2001 – 05:00

Berlin (ots)

"Die von der Europäischen Kommission vorgelegte
Marktzugangsinitiative zugunsten der am wenigsten entwickelten Länder
sollte heute im Außenministerrat endlich verabschiedet werden und vor
allem zügig umgesetzt werden. Die Europäische Union verliert ihre
Glaubwürdigkeit gegenüber den Entwicklungsländern, wenn sie den
protektionistischen Bestrebungen einiger weniger Mitgliedsstaaten
nachgibt." Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des
Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), in
Berlin.
"Ich sehe die Chancen für den Start einer neuen Welthandelsrunde
im November dieses Jahres auf der WTO-Ministerkonferenz in Qatar
immer mehr sinken, wenn wir nicht endlich den Entwicklungsländern
Zugeständnisse zur Marktöffnung in dem für sie wichtigen Agrarsektor
machen. Der ursprüngliche Vorschlag ist für die sensiblen
landwirtschaftlichen Erzeugnisse Zucker, Reis und Bananen bereits
erheblich verwässert worden. Ich warne davor, die endgültige
Entscheidung über die Liberalisierung in diesen Bereichen bis zum
Jahre 2005 zu verschieben. Sollten sich die Protektionisten im
Ministerrat durchsetzen, brauchen wir erst gar nicht nach Qatar mit
einem Wunschkatalog für eine neue Welthandelsrunde zu reisen."
Der von der Kommission vorgelegte Vorschlag "Everthing but arms"
sieht vor, dass alle Waren außer Waffen aus den 48 am wenigsten
entwickelten Ländern zollfrei und ohne mengenmäßige Beschränkungen in
die Gemeinschaft eingeführt werden dürfen. Unter Druck der
europäischen Agrarlobby, insbesondere der Zuckerindustrie, hat die
Kommission ihren Vorschlag bereits abändern müssen, so dass die
vollständige Marktöffnung für Bananen nicht vor dem Jahre 2006 und
für Zucker und Reis nicht vor 2009 verwirklicht wird. Heute
entscheiden die Außenminister der Europäischen Union in Brüssel über
die Verabschiedung des Vorschlages.
Ansprechpartner:
Hans-Jürgen Müller
Stellv. Hauptgeschäftsführer
Außenwirtschaftspolitik
Tel.: 030/59 00 99 590
Fax:  030/59 00 99 519

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