BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.
BGA zu aktuellem Großhandelsumsatz: Tief Gerd verhagelt die Umsätze
29.11.2002 – 13:07
Berlin (ots)
"Die Umsatzentwicklung im Großhandel spiegelt die katastrophale Situation der deutschen Wirtschaft wider. Mit einem Umsatzrückgang von ungefähr vier Prozent seit Beginn des Jahres, setzt sich die Talfahrt im Großhandel fort. Und als ob dies nicht genug wäre, liegen die Umsätze in diesem Jahr noch deutlich unter den ohnehin schon beunruhigenden Werten des Jahres 2001." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandel (BGA) zu den heute veröffentlichten Großhandelszahlen des Statistischen Bundesamtes.
Ein schlechteres Ergebnis hatte der Großhandel zuletzt im Jahr 1994 eingefahren. Seit dem Rekordjahr 2000 rechnet sich der Umsatzrückgang mittlerweile auf 9,5 Prozent. "Vor dem Hintergrund der Ignoranz gegenüber dem Abbau struktureller Schwächen wundert mich die wirtschaftliche Labilität Deutschlands wenig. Die Umsatzentwicklung zeigt, dass sich der von uns allen so sehr herbeigewünschte Aufschwung zu einem Rohrkrepierer entwickelt. Vor Weihnachten erwarten wir nun gar nichts mehr", erklärt Börner weiter.
Besorgniserregend in ihren volkswirtschaftlichen Auswirkungen bezeichnet Börner die insgesamt rückläufigen Bruttoanlageinvestitionen, die die Rückgänge während der Rezessionen der achtziger und neunziger Jahre noch übertreffen. Hingegen werden Investitionen im Ausland immer attraktiver.
Ob die erwartete Senkung der Leitzinsen die Wirtschaft Deutschlands nachhaltig anzukurbeln vermag, ist nach Ansicht Börners fraglich und hängt von zwei Aspekten ab: Erstens, ob niedrigere Leit-Zinsen am Ende zu einem höheren Angebot billiger Banken-Kredite führen und zweitens, ob diese von Investoren nachgefragt werden. Dies ist äußerst ungewiss. Denn die Stimmung und die Renditeerwartungen sind aufgrund hoher Unsicherheit der Wirtschaftspolitik und einer hohen Abgaben-belastung sehr schlecht. Zum Beispiel stiegen die Personalnebenkosten im Zeitraum von 1996 bis 2000 um 4,7 Prozent.
"Derzeit sägt die Politik am Ast auf dem wir sitzen: Der bevorstehende weitere Anstieg der Lohnnebenkosten sowie die zusätzliche Belastung durch die geplanten Steuererhöhungen lassen eine wirtschaftliche Erholung in weite Ferne rücken. Die Bundesregierung doktert lediglich an den Symptomen herum, statt die Ursachen anzupacken", so Börner abschließend.
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