Deutscher Bauernverband (DBV)

101. BSE-Fall bestätigt - Schutzmaßnahmen in Deutschland greifen / DBV: Rinderhalter benötigen weitere Hilfen

23.08.2001 – 15:22

Berlin (ots)

In dem 101. BSE-Fall sieht der Generalsekretär des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, weder einen Grund
zu einem Jubiläum noch zur Panik. In verschiedenen Interviews machte
er deutlich, dass die Prognosen der Wissenschaftler zuträfen und
Deutschland keine britischen Verhältnisse bekommen werde. Maßnahmen
wie obligatorische BSE-Tests für alle Schlachtrinder ab 24 Monate,
die konsequente Herausnahme des Risikomaterials und das strikte
Verbot der Tiermehlverfütterung bieten den Verbrauchern bestmöglichen
Schutz. Das Vertrauen in diese Maßnahmen honorierten die Verbraucher
an der Ladentheke. Dies bestätige der steigende Rindfleischabsatz,
stellte Born fest.
Ein gewaltiger Vertrauensschub werde außerdem die Einführung eines
Qualitätssicherungssystems, das gemeinsam mit der Landwirtschaft, den
Futtermittelherstellern, Schlachtunternehmen,
Verarbeitungsunternehmen und dem Handel aufgebaut wird, leisten.
Weiterhin müssen jedoch größte Anstrengungen im Bereich der
Wissenschaft und Forschung unternommen werden, um zum Beispiel die
Infektionsursachen aufzuklären und Testverfahren am lebenden Tier zu
entwickeln. Jeder Fortschritt in diese Richtung ist nicht nur
praktizierter Verbraucherschutz, sondern auch im Sinne des
Tierschutzes wichtig.
"Doch die Kosten für den vorsorgenden Verbraucherschutz gehen noch
immer zu Lasten der Landwirte", betonte Born. Denn seit November 2000
sei es nicht gelungen, das Gesamtpaket der
BSE-Verbraucherschutzmaßnahmen zwischen Bund und Ländern auf eine
abgestimmte finanzielle Basis zu bringen. Das vom Bundesministerium
beschlossene steuerliche Soforthilfeprogramm für BSE-geschädigte
Landwirte sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Erzeugerpreise liegen immer noch ein Viertel bis ein Drittel
niedriger als vor der BSE-Krise; während die Verbraucher für
Rindfleisch an der Ladentheke tiefer ins Portmonee als im Vorjahr
greifen müssen. Die rund 20.000 spezialisierten Rindermäster und
Mutterkuhhalter befinden sich in einer extrem schwierigen
wirtschaftlichen Situation. Pro Rind erzielen die Rindfleischerzeuger
wegen der BSE-Folgekosten und dem niedrigen Erzeugerpreisen 500 bis
600 D-Mark geringere Erlöse. Sie verlieren auf ein Jahre bezogen
insgesamt über 2 Milliarden D-Mark. Born forderte EU-Kommission und
Bundesregierung eindringlich auf, noch einmal zu prüfen, wie den
spezialisierten Rindermästern zu helfen sei, um das drohende
wirtschaftliche Aus zu verhindern.
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