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Topmanager diskutieren Branchentrends auf der 15. Internationalen Handelsblatt Jahrestagung "Telekommarkt Europa" (17. und 18. Juni 2009 in Düsseldorf)

18.06.2009 – 14:09

Düsseldorf (ots)

Telekom-Branche noch uneins bei
flächendeckendem Breitbandausbau
Wenig Hoffnung auf eine schnelle und
flächendeckende Versorgung der weißen Flecken in Deutschland mit 
Breitband kann sich derzeit die Bundesregierung machen. In der
Telekommunikationsbranche jedenfalls zeichnet sich bislang keine 
breite Front zur Unterstützung der Breitbandziele von Kanzlerin 
Angela Merkel ab. Viel zu unterschiedlich sind die Geschäftsmodelle 
der Anbieter. Weiterhin bleibt offen, mit welchen Techniken der 
flächendeckende Ausbau erfolgen soll und wie eine wirtschaftliche 
Versorgung auch der ländlichen Regionen zu bewerkstelligen ist. Die 
ist das Ergebnis einer Podiumsdiskussion am Mittwoch morgen auf der 
15. Handelsblatt Jahrestagung "Telekommarkt Europa" in Düsseldorf. 
Unter der Moderation von Univ.-Prof. Dr. Torsten J. Gerpott kamen 
rund 30 Experten der TK-Branche zusammen und diskutierten vor über 
100 Teilnehmern.
Telekom reduziert Breitband-Investitionen
Rund 100 Millionen Euro weniger als geplant werde die Deutsche 
Telekom in diesem Jahr in die Breitbandinfrastruktur der ländlichen 
Regionen investieren, sagte der Finanzvorstand der Deutschen Telekom,
Timotheus Höttges, in seinem Keynote-Vortrag. Höttges begründete dies
mit der Absenkung des TAL-Preises durch die Bundesnetzagentur. Ein 
schneller und flächendeckender Ausbau der Breitbandnetze könne nur 
über die Zusammenarbeit der Betreiber gelingen, zeigte sich Höttges 
überzeugt. Aber auch um der Regulierung ihres neuen VDSL-Netzes zuvor
zu kommen, werde die Telekom das Netz für die Wettbewerber öffnen. 
"Wir sind in intensivsten Verhandlungen mit Vodafone und hoffen schon
bald auf einen Vertragsabschluss, womit wir VDSL als Wholesale 
anbieten können", so Höttges am Mittwoch morgen. "Der Ausbau 
funktioniert gut in Städten. Für die Speckgürtel und die ländlichen 
Regionen brauchen wir weitergehende Lösungen."
"Weiße Flecken" müssen weg
E-Plus-Chef Thorsten Dirks appellierte an alle Marktteilnehmer
gleichermaßen, vor allem die Erwartungen in den Breitbau nicht zu 
hoch zu stecken. Besser sei es, erst einmal zügig mit der Beseitigung
der weißen Flecken zu beginnen. Viele Kommunen seien auch bei einer 
Versorgung mit einem Mbit/s sicher schon zufrieden. Dabei die 
Infrastruktur gemeinsam aufzubauen und zu vernetzen sei im Mobilfunk 
schon immer gängige Praxis. Auch beim kommenden LTE-Ausbau werde es 
voraussichtlich nur ein Netz geben. Der Mobilfunk werde seiner 
Einschätzung nach aber nicht in der Lage sein, das
Festnetz in 40 Millionen Haushalten abzulösen. "Daher schauen wir 
sehr genau, wo wir investieren", so Dirks.
"Minimonopole sind nicht sinnvoll"
VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner befürchtet angesichts der 
zahlreichen lokalen und regionalen Aktivitäten der Städte und 
kommunalen Versorgungsunternehmen statt eines neuen Monopolisten eine
Vielzahl regionale Kleinmonopole. "Wir rechnen mit vielleicht 30 
kleinen regionalen Zugangsnetzen", sagte Grützner. Auch solche 
mittelalterlichen Minimonopole seien sicher nicht im Sinne des 
Wettbewerbs. Grützner: "Wir müssen mit Kooperationen arbeiten, die 
den Wettbewerb aber nicht behindern dürfen."
Auch das Beispiel Regulierungsferien für die Telekom beim VDSL-Ausbau
habe jüngst gezeigt, dass ein Monopol nicht zu schnellem Ausbau und 
mehr Angeboten führe. Leider werde derzeit zu viel danach gefragt, 
was braucht der Ort? Was brauchen die Unternehmen? und viel zu wenig:
"Was braucht der Markt?"
"Technisch sind alle Probleme lösbar.
Wir müssen die Chance jetzt nur
nutzen, die nicht erschlossenen Gebiete in kurzer Zeit zu versorgen",
Alf Henryk Wulf, Vorsitzender des Vorstands, Alcatel-Lucent 
Deutschland AG und Mitglied des Bitkom-Hauptvorstandes. Bis 2016 
werde es für Glasfaser in den Haushalten voraussichtlich noch keine 
hohen Marktanteile geben. Ein Anteil im unteren zweistelligen 
Prozentbereich in fünf Jahren sei schon ein Erfolg.
Allerdings erforderten die hohen Investitionen auch vernünftige
Rahmenbedingungen.
http://www.tk-europa.de
Bilder zur Tagung: http://www.konferenz.de/fotos-tke09-pr
Autor: Georg Stanossek, Mail:  info@portel.de

Pressekontakt:

Claudia Büttner
Leiterin Presse/Internet
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