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Commerzbank Aktiengesellschaft

Börsen-Bericht
Aktienmärkte im freien Fall

Frankfurt/M. (ots)

Die Kursstabilisierung im Vorfeld der
Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank war nur von kurzer
Dauer. Zwar hat die Fed am Dienstag erwartungsgemäß die Leitzinsen um
weitere 50 Basispunkte gesenkt, doch setzten die US-Märkte davon
unbeeindruckt ihre Talfahrt beschleunigt fort. Diesen Vorgaben konnte
sich der deutsche Aktienmarkt nicht entziehen. Die eingetrübten
Wachstumsaussichten, die der überraschend schwache
ifo-Geschäftsklimaindex nochmals bestätigte, und der anhaltende
Reigen von Gewinnkorrekturen einzelner Unternehmen aus dem New
Economy-Bereich belasteten ebenso wie das Unterschreiten wichtiger
markttechnischer Unterstützungslinien. In diesem Umfeld hielt der
Käuferboykott unvermindert an, so dass bereits kleine Verkäufe
größere Kurskorrekturen auslösten. Der DAX büßte im Wochenvergleich
nochmals bis zu 6% und der NEMAX fast 10 % ein.
Der Pessimismus hat die Börse unverändert im Griff, allein seit
Mitte Januar summieren sich die Kursverluste auf ein Fünftel beim DAX
und 45% beim NEMAX. Auch private Anleger scheinen zunehmend nervös zu
werden. Trotzdem ist Torschlusspanik jetzt ein schlechter Ratgeber,
zumal die fundamentalen Daten auf der derzeitigen Kursbasis eher für
Aktien sprechen. Zwar hat sich das Wachstum in Euroland und
Deutschland im zweiten Halbjahr 2000 abgeschwächt und viele
Gewinnerwartungen sind nach unten korrigiert worden, aber von einem
Einbruch größeren Umfangs kann nicht die Rede sein. Auch die Schwäche
des Euro, niedrige Kapitalmarktzinsen und der  hohe private
Vorsorgebedarf bleiben Pluspunkte für deutsche Aktien. Alles in allem
erwartet die Commerzbank deshalb in den nächsten Monaten eine
Seitwärtsbewegung mit hohen Kursausschlägen nach beiden Seiten. Eine
nachhaltige Wende nach oben wird erst dann einsetzen, wenn sich in
den USA eine Erholung abzeichnet, dies sollte spätestens in der
zweiten Jahreshälfte erfolgen.
Nutznießer der Baisse an den Aktienbörsen ist der europäische
Rentenmarkt. Das schwächere Wirtschaftswachstum in Euroland - auch
eine Folge des Konjunktureinbruchs in den Vereinigten Staaten - und
eine weitere Verlangsamung des Preisauftriebs haben Spekulationen auf
einen baldigen Zinssenkungsschritt der Europäischen Zentralbank neue
Nahrung geliefert. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf
4,6%. Auch in den nächsten Wochen werden die Kapitalmarktzinsen
niedrig bleiben und erst im späteren Jahresverlauf parallel zur
erwarteten Zinsversteifung in den Vereinigten Staaten wieder moderat
anziehen. Angesichts des insgesamt ruhigen Zinsklimas bleiben bei
Neuanlagen nach wie vor Anleihen im Laufzeitenbereich von drei bis
fünf Jahren mit Schwerpunkt Pfandbriefe und Bankschuldverschreibungen
interessant. Alternativ bieten sich Aktienanleihen für risikobewusste
Anleger an.
Verantwortlich:
Commerzbank Aktiengesellschaft           
Zentraler Stab Kommunikation - Presse -  
60261 Frankfurt am Main                  
Tel. (069) 136 - 22830
Fax (069) 136 - 22008
e-mail:  Pressestelle@commerzbank.com
Internet: http://www.commerzbank.de

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