DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
Entwicklungsfinancier DEG erzielt mit 412 Mio Euro bisher
bestes Neugeschäftsvolumen
Steigende Nachfrage nach
DEG-Finanzierungen für 2002 erwartet.
Köln (ots)
Die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln, erreichte 2001 mit 412 Mio Euro ihr bisher höchstes Neugeschäftsvolumen. Das Jahr 2001 ist in der vierzigjährigen Unternehmensgeschichte zudem ein richtungweisendes Jahr gewesen. Seit Juni ist die DEG eine 100%ige Tochter der KfW. Der Gesellschafterwechsel hat die Weichen für neue Geschäfts- und Wachstumsperspektiven gestellt.
Deutliche Zuwächse verzeichnete sie in Lateinamerika und Afrika. Regionaler Schwerpunkt war Lateinamerika mit Finanzierungszusagen in Höhe von 148 Mio Euro (Vorjahr 89,5 Mio Euro). In Asien gestaltete sich das Geschäft zunächst schwieriger als erwartet. Außer in China fiel in vielen Ländern der Region die erhoffte wirtschaftliche Wiederbelebung schwächer aus. In Asien investierte die DEG 108 Mio Euro. In Afrika konnte die DEG ihr Neugeschäft um mehr als ein Drittel steigern. 91 Mio Euro (Vorjahr 62 Mio Euro) sagte die DEG neu zu. Positiv war auch die Entwicklung des DEG-Geschäftes in Mittel- und Osteuropa. Das Engagement konzentrierte sich auf die Stabilitätspaktländer Südosteuropas, insbesondere die Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien. Zur partiellen Abfederung der Auswirkungen der Finanzkrise verstärkte die DEG ihr Engagement in der Türkei.
Die Finanzsektorförderung (130 Mio Euro) wird neben der direkten Unternehmensfinanzierung weiterhin ein wichtiges Geschäftsfeld der DEG bleiben. Ihr besonderes Augenmerk richtet sich hier künftig auf private Geschäftsbanken und deren Nutzung als Intermediäre, um lokale mittelständische Unternehmen zu erreichen, sowie auf die Refinanzierung von Leasinggesellschaften. Die DEG engagierte sich erstmals beim Aufbau einer Bausparkasse in China sowie im Bereich Bildungsfinanzierung in der Republik Südafrika. Im Infrastrukturbereich (Neuzusagen 60 Mio Euro) finanzierte die DEG u.a. zwei Telekommunikationsprojekte: Sie beteiligte sich an einem pan-afrikanischen Mobilfunkunternehmen und stellte einer Telekommunikationsgesellschaft in Mexiko ein langfristiges Darlehen bereit. Mittelfristig wird sich die DEG bei Infrastrukturvorhaben auf die beteiligungsähnlichen Darlehen und Beteiligungen, die KfW auf Investitionsdarlehen konzentrieren.
Im Rahmen der KfW-Gruppe werden zukünftig die Außenbüros für KfW und DEG gemeinsam tätig sein. Über dieses engmaschigere Netz von Außenbüros können Partner und Kunden die DEG nun an mehr als 20 Orten weltweit direkt erreichen.
Verstärkt mittelständische deutsche Unternehmen begleiten
Mehr und mehr mittelständische Unternehmen internationalisieren ihre Produktion und erschließen sich neue ausländische Märkte. Dabei rücken zunehmend die Länder in Mittel- und Osteuropa, Asien, Lateinamerika und auch Afrika ins Blickfeld. Im vergangenen Jahr stellte die DEG z.B. langfristiges Kapital für ein deutsch-chilenisches Konsortium zum Bau und Betrieb eines Containerterminals in Chile bereit, begleitete Kfz-Zulieferer nach Mexiko und in die Republik Südafrika. Mit DEG-Finanzierungen errichtet ein Lübecker Unternehmen in Nigeria ein Brandschutzzentrum, in dem u.a. Feuerwehrleute geschult werden, und investiert ein deutsches Textilunternehmen in Guatemala und Mexiko.
Die DEG realisiert rund ein Drittel ihrer Projekte gemeinsam mit deutschen Unternehmen und möchte diesen Anteil in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Ihre maßgeschneiderten Finanzierungsangebote insbesondere in Form von mezzaninen Finanzierungen und Beteiligungen sind vor dem Hintergrund von Basel II für viele Unternehmen von besonderem Interesse. In Ergänzung ihres Finanzierungsangebotes bietet die DEG deutschen Unternehmen das Public-Private-Partnership-Programm. Sie förderte im vergangenen Jahr 54 Projekte vor allem in den Bereichen Umweltschutz, Aus- und Weiterbildung sowie Pilot- und Demonstrationsanlagen mit 8,1 Mio Euro.
Geschäftsperspektiven 2002
In Zeiten weltweiter Konjunkturabkühlung und sich verschlechternder Investitionsbedingungen sind Entwicklungsfinanciers wie die DEG besonders gefragt. Die DEG finanziert private Investitionen, um so zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort nachhaltig beizutragen. Sie ist im Unterschied zu Geschäftsbanken bereit, höhere Projekt- und Länderrisiken einzugehen, das für Investitionen erforderliche langfristige Kapital bereitzustellen, auch abseits der Hauptinvestitionsströme in Emerging Markets zu investieren, und sich in schwierigen Projektphasen nicht zurückzuziehen, sondern gemeinsam mit den Partnern nach Lösungen zu suchen.
"Zweifellos stehen zahlreiche Fragezeichen hinter den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen weltweit und in den DEG-Partnerländern. Dennoch sind wir mit Blick auf unsere zukünftige Geschäftsentwicklung optimistisch. Der Gesellschafterwechsel hat eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Wachsen der DEG geschaffen. Im Rahmen der eingeleiteten organisatorischen Veränderungen wurde die Akquisition gestärkt und das Risikomanagement weiter verbessert", sagte Dr. Winfried Polte, Sprecher der DEG-Geschäftsführung, anlässlich der Präsentation des Neugeschäfts 2001 in Berlin. Die DEG konnte 2001 ein positives Geschäftsergebnis erzielen. Für die kommenden Jahre strebt sie ein moderates Wachstum an. 2002 erwartet die DEG ein Neugeschäftsvolumen von rund 450 Mio Euro.
DEG-Geschäft 2001 im Telegramm
+++ Mit Finanzierungszusagen in Höhe von 412 Mio Euro erreichte die DEG im Jahr 2001 ihr bisher bestes Neugeschäftsvolumen (2000: 360 Mio Euro). +++ Der Einsatz von Risikokapital in Form von Beteiligungen belief sich auf 66 Mio Euro. +++ Die DEG investierte in 32 Ländern. +++ Regionaler Schwerpunkt war Lateinamerika mit Finanzierungszusagen in Höhe von 148 Mio Euro (36 %) vor Asien
mit 108 Mio Euro (26 %), gefolgt von Afrika mit 91 Mio Euro (22 %) und Mittel- und Osteuropa mit 65 Mio Euro (16 %). +++ Sektoral konzentrierte sich das Neugeschäft im Jahr 2001 auf das Verarbeitende Gewerbe (43 %). Darüber hinaus entfielen 32 % der Finanzierungszusagen auf den Finanzsektor, 17 % auf die Finanzierung privat gebauter und betriebener Infrastrukturprojekte, 5 % auf die Agrarwirtschaft, 2 % auf Tourismusprojekte und sonstige Dienstleistungen und 1 % auf den Bergbau. +++ Die DEG hat im Berichtsjahr ein positives Geschäftsergebnis erzielt.
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