Das Erste: "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 14. Oktober 2008, 22.45 Uhr im Ersten
München (ots)
Das Thema: "Banken wanken, Börse am Boden: Rente in Gefahr?"
Gäste: Rudolf Dreßler (SPD-Sozialexperte) Bernd W. Klöckner (Finanzberater und Rentenkritiker) Jürgen Fliege (TV-Moderator) Christoph Keese (Journalist und Manager) Heidemarie Schwermer (führt ein Leben ohne Geld)
Rudolf Dreßler Der SPD-Sozialexperte und Kritiker rücksichtsloser Banker fühlt sich nach den Milliardenverlusten an den Börsen bestätigt: "Die staatliche Rente ist, verglichen mit dem kapitalfinanzierten System, immer noch das Sicherste für die Menschen."
Bernd W. Klöckner Der Finanzberater und Rentenkritiker (Buch "Schafft die Rente ab!") sieht in der aktuellen Krise keinen Grund, von privater Vorsorge abzusehen. Im Gegenteil: "Die gesetzliche Rente ist durch die Krise bedroht. Wenn nach Entlassungen die Arbeitslosigkeit steigt, fehlen den Rentenkassen Beiträge." Die Auswirkungen bekämen dann die Rentner zu spüren.
Jürgen Fliege Der Fernsehmoderator bereut seine private Altersvorsorge, weil die versprochene Rendite einer Lebensversicherung ausbleibt und er damit Geld verliert. "Es ist doch ein Skandal: Man wird vom Staat angetrieben, privat vorzusorgen und dann verspekulieren die Herren das an der Börse."
Christoph Keese Der Journalist und Verlagsmanager hält die momentane Hysterie für unbegründet. "In einigen Jahren wird sich kein Mensch mehr an die heutige Krise erinnern. Eine Krise hilft, Fehler zu korrigieren." Christoph Keese warnt vor zu lauten Rufen nach einem starken Staat: "Keine andere Wirtschaftsordnung bringt so vielen Menschen Wohlstand wie der Kapitalismus."
Heidemarie Schwermer Die ehemalige Psychotherapeutin lebt freiwillig ohne Geld. Vor zwölf Jahren gab sie Wohnung und Praxis auf, verschenkte ihren Besitz und ist seitdem arm, aber glücklich, wie die 66-Jährige sagt. "Die Finanzkrise ist eine große Chance für die Menschen, denn das Materielle wird viel zu wichtig genommen."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent Berlin GmbH.
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