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Deutsche Marine - Pressemeldung: Kriegsaltlasten: Deutsches Minensuchboot beseitigt Munition vor Frankreichs Küste

04.05.2009 – 14:43

Glücksburg (ots)

Cherbourg - Das deutsche Minenjagdboot "Sulzbach-Rosenberg" hat 
vor Frankreichs Küsten Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg beseitigt.
Das Boot aus Kiel ist Teil des ständigen Minenabwehrverbandes der 
NATO (SNMCMG 1, englisch: Standing NATO Mine Countermeasures Group 
1). Der NATO-Einsatzverband beseitigte insgesamt zwölf deutsche 
Grundminen vom Typ LMB und zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten 
Weltkrieg in der nordfranzösischen Somme-Bucht (franz. Baie de 
Somme). Bei den LMB-Grundminen handelt es sich um Seeminen mit 
Magnetzündern. Die Deutschen verlegten sie im Zweiten Weltkrieg unter
anderem mit U-Booten oder Flugzeugen.  In der Zeit vom 20. bis 30. 
April suchten sechs Minensuchboote 240 Quadratkilometer Meeresboden 
nach Kriegsaltlasten ab. Diese Fläche entspricht der Größe der Stadt 
Frankfurt am Main.
Deutscher Kommandant zufrieden
Die SNMCMG 1 besteht zurzeit neben der "Sulzbach-Rosenberg" aus 
der dänischen Fregatte "Thetis" sowie den vier Minenjagdbooten 
"Brocklesby" aus Großbritannien, "Makkum (Niederlande)", "Bellis" 
(Belgien) und der "Talivaldis" (Lettland). An der Minensuche vor 
Frankreich beteiligte sich zusätzlich der französische Minenjäger 
"Eridan". "Ich bin zufrieden mit dem Resultat. Es ist ein gutes 
Gefühl, einen Beitrag zur Sicherheit der Schifffahrt und der 
Fischerei geleistet zu haben.", sagt Kapitänleutnant Thorsten 
Hoffmann, Kommandant der "Sulzbach-Rosenberg".
NATO-Verband besucht Hamburger Hafengeburtstag
Die "Sulzbach-Rosenberg" ist über fünf Monate lang zum 
NATO-Verband abgeteilt. Sie verließ ihren Heimathafen Kiel am 10. 
Januar und wird voraussichtlich am 19. Juni zur Kieler Woche 
zurückerwartet. Die Besatzung hat während ihres Einsatzes schon an 
zahlreichen Übungen teilgenommen, diverse Ausbildungsabschnitte der 
NATO durchlaufen und diplomatische Hafenbesuche absolviert. Am 
kommenden Wochenende wird der NATO-Verband am diesjährigen Hamburger 
Hafengeburtstag teilnehmen.
Hintergründe zur SNMCMG 1
Der ständige Minensuchverband der NATO - englisch: Standing NATO 
Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG 1) - ist einer von vier 
bestehenden ständigen Verbänden des nordatlantischen 
Verteidigungsbündnisses (NATO). Seit mehr als 30 Jahren werden in 
diesem multinationalen Verband Minen geräumt. Das Einsatzgebiet hat 
sich stetig vergrößert. Anfänglich noch im Ärmelkanal, mittlerweile 
auch im Atlantik, Mittelmeer und im Schwarzen Meer unterwegs. 
Deutschland, Großbritannien, Belgien, Dänemark, Norwegen und die 
Niederlande sind meist mit einem Minensuchboot beteiligt. Auch die 
baltischen Anrainerstaaten Estland, Litauen, Lettland und Polen sind 
als junge Mitglieder der NATO beteiligt. Jedes Jahr legt der 
Einsatzverband rund 40.000 Kilometer zurück - das ist umgerechnet der
Äquatorumfang der Erdkugel. Der Verband nimmt vom Mittelmeer bis zur 
Norwegischen See an fast allen NATO- sowie nationalen Übungen und 
Minenabwehroperationen teil. Minenabwehr beschränkt sich heute nicht 
mehr auf eine militärische Auseinandersetzung. Sie ist eine ständige 
und ernstzunehmende Aufgabe. Noch immer ruhen auf den Meeresböden 
unzählige Altlasten der vergangenen Kriege. Sie stellen eine 
permanente Gefahr für die Seefahrt und Umwelt dar. Deshalb finden 
seit Jahren immer wieder Räumoperationen in internationalen 
Seegebieten statt.
Autor: Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Presse- und Informationszentrum Marine
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Pressekontakt:

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Stabsbootsmann Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 14 / 44 00
E-Mail: piz@marine.de
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