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Deutsche Marine - Pressemeldung (Feature): Zwei Westfalen in der Offizierausbildung der Marine - von der Lippe an die Flensburger Förde

Deutsche Marine - Pressemeldung (Feature): Zwei Westfalen in der Offizierausbildung der Marine - von der Lippe an die Flensburger Förde
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Glücksburg (ots)

Flensburg - Westfalen, im Juli 2009: Pünktlich zum Beginn der 
Sommerferien steigen die Temperaturen. Schulabgänger feiern mit 
Abschluss oder Abitur in der Tasche das Ende ihrer Schulzeit. Urlaub 
- eine Zeit zum Genießen. Zwei junge Westfalen fallen komplett aus 
diesem Raster. Sie müssen aufstehen, wenn ihre ehemaligen 
Klassenkameraden ins Bett gehen. Sie lernen marschieren, Waffen 
zerlegen und Zelte aufbauen. Zuhause an der Lippe steht dagegen die 
korrekte Handhabung von Sonnencreme auf dem Programm. Aber Joschka 
Schmid (20) und Isabelle Pella (19) haben ihre Gründe, diese 
Entbehrungen auf sich zu nehmen. Sie verfolgen dasselbe große Ziel: 
Offizier bei der Deutschen Marine.
Die ersten Schritte in die neue Welt
Für ihr Ziel reisen die Beiden etwa 400 Kilometer von der Lippe 
bis an die Flensburger Förde. Er kommt aus Lage, sie aus Lemgo. Am 1.
Juli treten sie zusammen mit 149 weiteren Kameraden an der 
Marineschule Mürwik ihren Dienst an. Gemeinsam durchlaufen sie nun 
die sechswöchige Grundausbildung, die immer am Anfang der 
Offizierausbildung steht. Den Rekruten werden in dieser Zeit die 
Grundlagen des Soldatendaseins vermittelt. Wesentliche Aspekte sind 
das Wissen um ihre Rechte und Pflichten als Soldat und die 
Anforderungen des Zusammenlebens in einer militärischen Gemeinschaft.
Nicht zuletzt lernen sie das Element Wasser kennen.
Erste Ausbildungsgänge
Die Handwaffenschießausbildung (HWS) ist ein wichtiger Pfeiler der
Ausbildung. So auch für den Zug 23, zu dem Matrose Schmid gehört. 
Wirklich geschossen wird aber noch lange nicht. Erst müssen die 
Offizieranwärter mit ihrer Waffe richtig umgehen können. Begonnen 
wird mit dem Zerlegen, Reinigen und Zusammensetzen, was Schmid und 
seine Kameraden an der Pistole P8 üben. Dabei werden sie von ihren 
Ausbildern unterstützt und auf Fehler bei der Handhabung hingewiesen.
Für Isabelle Pella und die Rekruten des Zuges 21 steht 
Zeltbau-Unterricht auf dem Programm. Auf einer der zahlreichen Wiesen
der Marineschule zeigen die Ausbilder den Rekruten den Aufbau des 
Zweimannzelts. Im Anschluss versuchen sich die Rekruten selbst.
Der Weg zur Marine
"Ich war mir seit der zehnten Klasse sicher, zur Bundeswehr zu 
wollen", berichtet die 19-jährige. "Ein Wehrdienstberater war bei uns
in der Schule, der gab mir den ersten Anstoß." Da steuerte sie noch 
auf einen Realschulabschluss zu. Doch mit dem Ziel vor Augen, es zum 
Bundeswehroffizier zu schaffen, machte sie schließlich auf der 
Karla-Raveh-Gesamtschule in Lemgo ihr Abitur. "Zur Orientierung habe 
ich mir auf eigene Faust Praktika und Truppenbesuche gesucht. Ich war
zum Beispiel bei den Fallschirmjägern, in einigen Heereskasernen und 
mit treff.bundeswehr.de auf Sardinien. "Aber", wendet sie ein, 
"schließlich habe ich mich für die Marine entschieden, weil mich die 
Seefahrt reizt. Und ich mag, wie familiär und traditionell es in der 
Marine zugeht. Die Schule hier ist ein sehr gutes Beispiel." Die 
Marineschule Mürwik ist eine der ältesten Schulen der Marine und wird
sehr traditionsbewusst geführt. 2010 feiert das sogenannte "Rote 
Schloss am Meer" seinen 100. Geburtstag.
Traumberuf Hubschrauberpilot
Für Joschka Schmid stand eines schon lange fest:  "Ich will 
fliegen." Nur wie der Weg zur Erfüllung seines Traums aussehen 
sollte, das wusste er noch nicht genau. Er dachte erst an die 
Polizei, aber die Chance Pilot bei der Deutschen Marine zu werden, 
wollte er sich nicht entgehen lassen. "Am liebsten würde ich den 
Bordhubschrauber "Sea Lynx" fliegen", sagt er.  Der Matrose hat die 
ersten Hürden bis hin zum dem Platz im Cockpit bereits überwunden. 
"Durch die drei Auswahl-Phasen habe ich es geschafft", sagt er nicht 
ohne Stolz. Jeder, der für die Bundeswehr einen Hubschrauber oder ein
Flugzeug fliegen will, muss diese Phasen durchlaufen. Phase I stellt 
die Prüfung auf Offiziertauglichkeit dar. In Phase II werden in 
Fürstenfeldbruck flugmedizinische und fliegerpsychologische Tests 
unterzogen. Abschließend folgt in Phase III die fliegerische 
Lernprobe, wofür die Bewerber unter anderem in einen Flugsimulator 
gehen. Das Auswahlverfahren ist sehr fordernd und die Zahl der für 
die Pilotenausbildung zugelassenen Anwärter klein.
Die Offizierausbildung bei der Deutschen Marine
Nach der Grundausbildung folgen für die beiden Westfalen weitere 
Ausbildungsgänge, die in unterschiedlicher Reihenfolge durchgeführt 
werden können. Ein Baustein ist die infanteristische Ausbildung in 
Plön. Sie dauert sechs Wochen. Aufbauend auf die Grundausbildung 
werden die Grundlagen in der Handwaffen-, Wach-, Schieß- und ABC- 
Ausbildung gefestigt und schrittweise ausgebaut. Des Weiteren liegt 
der Schwerpunkt nun in der Geländeausbildung sowie in der Übernahme 
der Verantwortung als  Wachsoldat.
Am bekanntesten ist wahrscheinlich die  seemännische Basisausbildung.
Die Offizieranwärter begeben sich rund sechs Wochen auf eine 
Ausbildungsreise mit dem Segelschulschiff "Gorch Fock". Die jungen 
Soldaten kommen hier erstmals mit der Seefahrt in Berührung. Sie 
erhalten einen nachhaltigen Eindruck vom Bordleben, sowie den 
Auswirkungen der Naturgewalten auf Schiff und Besatzung. Nicht 
zuletzt, aber auch ein Bild von der Schönheit der Seefahrt. In diesem
frühen Stadium der beruflichen Prägung erfahren die zukünftigen 
Seeoffiziere, was es bedeuten kann, seine eigenen Bedürfnisse oder 
Interessen hinter Auftrag und Fürsorge zu stellen. Darüber hinaus 
erlernen die Offizieranwärter elementare seemännische und 
meteorologische Fertigkeiten.
Navigation gehört dazu
Nicht fehlen darf natürlich ein Ausbildungsgang in Sachen 
Navigation, der ebenfalls sechs Wochen dauert. Im Verlauf dieses 
Ausbildungsmoduls erhält der Offizieranwärter eine grundlegende 
Ausbildung in Navigation, Nautischer Gesetzeskunde, wie auch in der 
Handhabung von Kraft- und Segelbooten. Ferner nimmt die 
Sportausbildung wieder eine größere Rolle ein. Dabei geht es um die 
Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Ein weiterer 
wichtiger Faktor der Ausbildung ist der Englischunterricht. Dieser 
soll sie so gut wie möglich für die zukünftigen Aufgaben im 
multinationalen Umfeld vorzubereiten.
Nicht nur Spaß
Die Meinungen über die schönsten Seiten der Ausbildung gehen 
leicht auseinander "Die immer wieder stattfindenden Wettkämpfe 
zwischen den Ausbildungszügen finde ich am Besten ", sagt Schmid. 
"Mir hat der 8-Kilometer-Marsch gefallen", meint Matrose Pella. "Vor 
allem die militärischen Sportübungen machen viel Spaß. Bisher bereue 
ich es absolut nicht, mich für die Bundeswehr entschieden zu haben." 
Das sieht ihr Kamerad auch so. "Wenn ich unzufrieden sein würde, wäre
ich nicht mehr hier." Am 7. August haben die Rekruten ihre 
Vereidigung. "Darauf freue ich mich schon", meint Schmid. "Ich bin 
mehr gespannt auf unsere Geländeübung", sagt Pella. In einem sind 
sich die Rekruten aus Westfalen aber einig: "Die Fahrt mit der "Gorch
Fock" - darauf freuen wir uns am meisten."
Hinweis für Journalisten: Sie wollen mit einem Offizieranwärter 
aus Ihrer Region sprechen? Wir stellen den Kontakt her. Eine 
Pressemitteilung zur Vereidigung der Offizieranwärter an der 
Marineschule Mürwik folgt in Kürze.
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de. 
Unser Pressemitteilungsarchiv finden Sie in unserer Pressemappe bei 
News Aktuell unter www.presseportal.de, Suchbegriff: "Deutsche 
Marine".

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See
Katja Messinger
Telefon: 04631 - 666 - 4412
piz@marine.de

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