Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2000
Konjunktur stützt Arbeitsmarkt zunehmend
Teil 6 von 7
Nürnberg (ots)
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im Februar etwa so groß wie vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn meldeten sich mit 466.800 Personen aber 26.100 oder 5 Prozent weniger arbeitslos als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zugänge aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung) waren deutlich kleiner (-17.200 oder -6 Prozent auf 277.500). Dieser Rückgang beruht jeweils etwa zur Hälfte auf weniger Meldungen aus einem regulären, mehr als kurzfristigen, abhängigen Beschäftigungsverhältnis und auf weniger Zugängen nach beendeten ABM, und zwar vor allem infolge einer kleineren Zahl beendeter Maßnahmen (-8.800 auf 220.100 bzw. -10.300 auf 23.600). Auch die Zugänge aus einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung nahmen weiter ab (-600 oder -4 Prozent auf 16.300). Dabei beschränkt sich der Rückgang auf Personen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben (-600 auf 11.300). Die Arbeitslosmeldungen nach schulischer Ausbildung unterschritten den Vorjahreswert besonders deutlich (-4.100 oder -15 Prozent auf 23.400). Dieses Minus geht etwa zur Hälfte auf weniger Zugänge nach beruflicher Weiterbildung zurück (-2.100 auf 14.800). Eine Rolle hat auch gespielt, dass sich erheblich weniger Personen arbeitslos meldeten, die noch nie erwerbstätig waren, also vor allem Jüngere (-1.100 auf 2.400). Schließlich gab es weniger Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit (-4.200 oder -3 Prozent auf 149.600). Die Abnahme entfällt zum weitaus größten Teil auf Personen, die früher bereits erwerbstätig waren (-3.800 auf 142.900). Wohl auch infolge der Aufhebung der Meldepflicht bestimmter Gruppen von Leistungsempfängern (ab 1.8.1999) haben sich die Zugänge nach Meldeversäumnissen mehr als halbiert (-5.700 auf 5.100).
Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren im Februar, anders als noch im Januar, wieder lebhafter. Seit Jahresbeginn beendeten 346.300 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 20.800 oder 6 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl derjenigen, die sich aus Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme einer Beschäftigung abmeldeten, war deutlich kleiner (-13.300 oder -9 Prozent auf 132.800). Dies beruht vor allem auf weniger Arbeitsvermittlungen (-10.400 auf 97.000), und zwar insbesondere auf weniger Aufnahmen regulärer Beschäftigung mit finanziellen Hilfen der Arbeitsämter (ohne Überbrückungsgeld: -9.900 auf 20.700) und auf weniger Beschäftigungsaufnahmen am zweiten Arbeitsmarkt (ABM: -1.000 auf 20.500; traditionelle SAM: -2.000 auf 6.600). Damit haben nicht geförderte Vermittlungen zugelegt.
Die gemeldete Kräftenachfrage blieb im Februar schwächer als vor einem Jahr, als BSM noch eine größere Rolle spielten. Seit Jahresbeginn wurden den Arbeitsämtern 139.400 offene Stellen gemeldet, 26.300 oder 16 Prozent weniger. Dies geht zu einem großen Teil auf weniger ABM-Stellen zurück (-12.000 auf 26.100). Entsprechend hat sich der Anteil der ABM-Stellen an allen gemeldeten Angeboten gegenüber Vorjahr um 4 Prozentpunkte auf 19 Prozent verringert.
Am stärksten waren die Rückgänge bei den Bau- sowie den baunahen Fertigungsberufen (-37 Prozent auf 12.800 bzw. -20 Prozent auf 7.200). Dies spiegelt vor allem die anhaltende Strukturkrise in der Bauwirtschaft wider, aber auch weniger Angebote im Rahmen von BSM. Vergleichsweise wenig verringerten sich die Stellenmeldungen in den Fertigungsberufen (ohne Bau- und Baunebenberufe; -9 Prozent auf 29.000). Bei Montierern war sogar ein Plus zu verzeichnen (+20 Prozent auf 1.700). Die Stellenangebote für Technische Berufe sowie für Dienstleistungsberufe gingen etwa durchschnittlich zurück (-14 Prozent auf 5.000 bzw. -12 Prozent auf 69.100).
Wegen der rückläufigen Stellenmeldungen wurden zuletzt auch deutlich weniger Arbeitsvermittlungen erzielt. So bahnten die Arbeitsämter in den ersten beiden Monaten des Jahres 106.100 Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer an, gegenüber Vorjahr war das eine Abnahme von 13.800 oder 12 Prozent. Ein Sechstel davon geht auf weniger Vermittlungen in ABM zurück (-2.300 auf 18.100). Einschließlich jener in kurzfristige Tätigkeiten (-2.400 oder -15 Prozent auf 14.000) wurden 120.100 Personen vermittelt, dies entspricht einer Abnahme von 16.200 oder 12 Prozent. Darüber hinaus fanden 4.400 Stellensuchende mit Unterstützung der Arbeitsämter eine Beschäftigung, und zwar 3.600 mit Hilfe des SIS, 440 durch das AIS, 160 durch Zusammenarbeit mit beauftragten Dritten und 190 durch Anbahnung einer selbständigen Tätigkeit. Insgesamt konnten durch Mitwirkung der Arbeitsämter 124.500 Personen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
- Teil 7 folgt -
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