Arbeitsämter besetzen Stellen oft schneller als andere
Nürnberg (ots)
Bei Einschaltung des Arbeitsamtes war die Dauer von Stellenbesetzungen im Durchschnitt deutlich kürzer als bei vielen anderen Suchwegen, wenn man die Zeit misst, die für den letztlich erfolgreichen Weg benötigt wurde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit auf der Grundlage von Daten des Jahres 1998.
In den alten Ländern betrug demnach die durchschnittliche Suchzeit bei erfolgreicher Einschaltung des Arbeitsamtes 61 Tage. Nur die Suchwege "über eigene Mitarbeiter" und "Aushang am Werkstor" hatten kürzere Suchzeiten. In den neuen Ländern betrug die Suchzeit im Durchschnitt 52 Tage. Dort sind die Arbeitsämter an der Besetzung einer offenen Stelle häufiger beteiligt als im Westen, was auch auf die große Zahl beschäftigungsschaffender Maßnahmen zurückzuführen ist. Bei Berücksichtigung aller Suchwege benötigten die Betriebe/Verwaltungen in Westdeutschland durchschnittlich 71 Tage für eine Stellenbesetzung, im Osten 70 Tage.
Die Studie des IAB hat außerdem gezeigt, dass die Betriebe in der Regel schon längere Zeit vor dem gewünschten Einstellungstermin nach geeigneten Bewerbern suchen. Auf die Zeit zwischen der gewünschten und der tatsächlichen Arbeitsaufnahme, die reine Vakanzzeit, entfielen 1998 nur 28 Tage im Westen bzw. 25 Tage im Osten, also jeweils etwa ein Drittel der gesamten Suchzeit. Dieser Anteil war in früheren Jahren deutlich höher, was bedeutet, dass sich der Prozess der Stellenbesetzung beschleunigt hat. Ferner ergab sich, dass mittelgroße Betriebe eine kürzere Suchzeit als die kleineren und die großen Betriebe benötigten. Neugegründete Betriebe besetzten ihre offenen Stellen am schnellsten.
Eine Betrachtung nach Branchen kam zu dem Ergebnis, dass in öffentlichen Verwaltungen, bei sozialen Dienstleistern sowie im Kredit- und Versicherungsgewerbe die Suchzeit am längsten war. Vergleichsweise kurze Suchzeiten benötigten hingegen Betriebe des Baugewerbes, des Verkehrs und Nachrichtenwesens sowie der Nahrungsmittelindustrie. Die Such- und Vakanzzeit nimmt mit den beruflichen Anforderungen am jeweiligen Arbeitsplatz zu und dürfte auch von der regionalen Arbeitsmarktsituation bestimmt sein.
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