Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2000 - Teil 9/9
Nürnberg (ots)
Arbeitsmarktpolitik stützt Arbeitsmarkt
Von der Bundesanstalt geförderte Maßnahmen beruflicher Bildung begannen im bisherigen Jahresverlauf etwas mehr Personen, gleichwohl blieb der Teilnehmerbestand weiterhin deutlich unter dem des Vorjahres. Im April befanden sich insgesamt 154.200 Personen in Maßnahmen zur Weiterbildung, zur Wiedereingliederung von Behinderten und in Deutsch-Sprachlehrgängen; das ist ein Minus von 5 Prozent. Der Rückgang beruht allein auf weniger Weiterbildung (-6 Prozent auf 138.500); dagegen verzeichneten Rehabilitationsmaßnahmen nach wie vor ein deutliches Plus (+16 Prozent auf 8.800), aber auch Deutsch-Sprachlehrgänge konnten zulegen (+7 Prozent auf 6.900). Seit Januar begannen 89.800 Personen eine der genannten Maßnahmen, 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme beruht auf mehr beruflicher Rehabilitation und Weiterbildung (+21 Prozent auf 5.500 bzw. +1 Prozent auf 79.200).
Beschäftigungschaffende Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes hatten - trotz Anstiegen in jüngster Zeit - auch im April wesentlich weniger Gewicht als vor einem Jahr. So waren im Berichtsmonat in ABM und traditionellen SAM 179.800 Personen tätig, dies sind 24 Prozent weniger (ABM: -28 Prozent auf 136.200; traditionelle SAM: -6 Prozent auf 43.700). Die Zugänge waren in den ersten vier Monaten d.J. mit 69.000 um 17 Prozent kleiner als im Vorjahreszeitraum (ABM: -17 Prozent auf 54.700; traditionelle SAM: -16 Prozent auf 14.400).
Der Rückgang der direkten Förderung regulärer Beschäftigung hat sich im April weiter verstärkt. So befanden sich zuletzt noch 117.900 Personen in entsprechenden Tätigkeiten, 38 Prozent weniger als vor einem Jahr (ohne Arbeitnehmerhilfe). Das weitaus größte Gewicht haben - trotz seit längerem ausgeprägt negativer Tendenz - nach wie vor SAM OfW (-60 Prozent auf 56.600). Einen zunehmenden Anstieg gab es hingegen bis zuletzt bei den Eingliederungszuschüssen (+56 Prozent auf 34.700). Die Zahl der mit Beschäftigungshilfen geförderten Langzeitarbeitslosen und der mit Überbrückungsgeld unterstützten Existenzgründer war deutlich kleiner als vor Jahresfrist (-15 Prozent auf 9.700 bzw. -9 Prozent auf 12.400). Von Januar bis April nahmen insgesamt 51.900 Personen mit diesen Instrumenten (einschl. Arbeitnehmerhilfe) eine Arbeit auf, 37 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Starken Zunahmen bei Eingliederungszuschüssen (+56 Prozent auf 16.800) standen beträchtliche Abnahmen bei SAM OfW, aber auch beim Überbrückungsgeld gegenüber (-65 Prozent auf 18.900 bzw. -16 Prozent auf 9.600).
Die Zahl der seit Januar im Rahmen der Freien Förderung bewilligten Leistungen war mit 26.700 um 13 Prozent größer als im Vorjahr.
Weiterhin machten ca. 85.000 Leistungsempfänger von der Regelung des § 428 SGB III Gebrauch, 5 Prozent weniger als vor einem Jahr. In der Freistellungsphase der Altersteilzeit befanden sich mit ca. 6.600 weiterhin wesentlich mehr Personen als vor Jahresfrist (+65 Prozent).
In Maßnahmen des Jugendsofortprogramms traten seit Jahresbeginn 10.200 Personen ein; damit befanden sich im April 29.500 junge Menschen im Programm.
Angebot an betrieblichen Ausbildungsstellen weiter gewachsen
Die Zahl der von Oktober bis April gemeldeten Ausbildungsstellen liegt mit insgesamt 68.000 um 9 Prozent oder 6.300 unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Allerdings ist die der bisher gemeldeten betrieblichen Lehrstellen um 9 Prozent oder 5.200 auf 61.600 angestiegen; dagegen sind insbesondere infolge der veränderten Konditionen des Jugendsofortprogramms in diesem Berufsberatungsjahr wesentlich weniger außerbetriebliche Ausbildungsstellen eingerichtet worden. Zugleich schalteten 183.400 Bewerber die Berufsberatung auf ihrer Suche nach einer Ausbildungsstelle ein, 6 Prozent oder 11.900 weniger als im Vorjahreszeitraum. Diese Abnahme ist z.T. auf das Jugendsofortprogramm im vergangenen Jahr zurückzuführen (s.o. Teil I).
Ende April waren 30.100 Ausbildungsstellen noch unbesetzt, 20 Prozent mehr als vor Jahresfrist (März: +11 Prozent). Noch nicht vermittelt waren 127.000 Bewerber, 2 Prozent mehr (März: +2 Prozent).
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