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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2000
Aufhellung am Arbeitsmarkt setzt sich fort - Teil 6/12

Nürnberg (ots)

Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren nach wie vor etwas kleiner als
vor einem Jahr. Im August beendeten 397.500 Personen ihre
Arbeitslosigkeit, 5.700 oder 1 Prozent weniger. Allerdings sind durch
Aufnahme einer Erwerbstätigkeit merklich weniger Menschen aus der
Arbeitslosigkeit geschieden (-9.100 oder -5 Prozent auf 162.800).
Dabei war der Rückgang bei den Vermittlungen von Arbeitslosen
vergleichsweise klein (-1.400 auf 69.900), obwohl finanzielle Hilfen
zur unmittelbaren Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt weiterhin
weniger oft in Anspruch genommen wurden (ohne Überbrückungsgeld: -
1.700 auf 10.000). Auch Einmündungen in Tätigkeiten am zweiten
Arbeitsmarkt haben abgenommen (-400 auf 7.100).
Die Stellenmeldungen waren zuletzt überraschend schwach. Nachdem
die Zugänge seit vielen Monaten deutlich über den Vorjahreswerten
gelegen hatten, gingen im August mit 243.400 Angeboten 14.000 oder 5
Prozent weniger ein. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Entwicklung
fortsetzt.
Im Zusammenhang mit dem schwachen Stellenzugang haben sich auch
die Arbeitsv rmittlungen ungünstig entwickelt. So wurden im August
153.600 Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer angebahnt,
dies waren 25.000 oder 14 Prozent weniger als vor einem Jahr. (Wegen
Änderungen im statistischen Verfahren dürfte die Zahl der
Vermittlungen niedriger sein.) Vermittlungen in kurzfristige
Tätigkeiten waren ebenfalls weniger zahlreich (-9.800 auf 51.000).
Somit vermittelten die Arbeitsämter im August 204.600 Arbeitsuchende,
ein Minus von 35.000 oder 15 Prozent. Allerdings fanden darüber
hinaus 28.600 Personen mit anderen Vermittlungsangeboten der
Arbeitsämter eine Beschäftigung, nämlich 25.100 durch den
Stellen-Informations-Service (SIS), 2.300 durch den
Arbeitgeber-Informations-Service (AIS), 600 durch die Zusammenarbeit
mit beauftragten Dritten und 700 durch die Anbahnung selbständiger
Tätigkeiten. Alles in allem verhalfen die Arbeitsämter im August
somit 233.200 Menschen zu einer neuen Beschäftigung.
Der Stellenbestand hat sich saisonbereinigt weiter erhöht; im
Berichtsmonat ist er um 3.000 gestiegen, nach +8.000 im Durchschnitt
der vier Monate zuvor. Nicht saisonbereinigt lag er nicht mehr ganz
so stark über dem Vorjahresniveau; im August waren 478.400 Angebote
gemeldet, dies sind 69.400 oder 17 Prozent mehr (Juli: +74.900).
Kurzarbeit wurde im August - vor allem wegen urlaubsbedingter
Unterbrechungen - weiter weniger genutzt. So verringerte sich die
Zahl der Kurzarbeiter gegenüber Juli noch leicht um 2.800 auf 41.700;
praktisch alle Wirtschaftszweige haben dazu beigetragen. Das
Vorjahresniveau unterschritt die Kurzarbeiterzahl um 26.800 und damit
in geringerem Maße als im Juli (-38.700; Juni: -46.600). Der
durchschnittliche Arbeitszeitausfall war mit 66 Prozent höher als im
Monat zuvor (62 Prozent; Vorjahr: 41 Prozent). Mehr als die Hälfte
der Arbeitszeit fiel für 58 Prozent der Kurzarbeiter aus (53 Prozent;
24 Prozent).
Arbeitsmarktpolitik kaum noch unter Vorjahresniveau
Die Förderung beruflicher Bildungsmaßnahmen hat erstmals seit
längerem kein geringeres Gewicht mehr als vor einem Jahr. Ende August
gab es insgesamt 253.100 Teilnehmer in Maßnahmen der beruflichen
Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter sowie in
Deutsch-Sprachlehrgängen, dies ist 1 Prozent mehr als vor
Jahresfrist. Das Plus entfällt aber vor allem auf
Deutsch-Sprachlehrgänge (+11 Prozent auf 19.000), berufliche
Weiterbildung trug nur wenig dazu bei (+0,2 Prozent auf 202.200).
Dagegen verzeichnete die berufliche Rehabilitation ein spürbares
Minus (-3 Prozent auf 32.000). Seit Januar begannen 286.500 Menschen
eine der genannten Maßnahmen, 1 Prozent weniger. Die Abnahme betrifft
alleine Weiterbildung (-3 Prozent auf 219.700), während insbesondere
Deutsch-Sprachlehrgänge, aber auch Reha-Maßnahmen zulegen konnten
(+10 Prozent auf 31.300 bzw. +1 Prozent auf 35.500).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des
zweiten Arbeitsmarktes hat sich auch im August leicht erhöht, liegt
aber immer noch unter Vorjahresniveau. Zuletzt befanden sich 71.100
Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen
Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist ein Minus von 6 Prozent (Mai:
-15 Prozent). Die Abnahme geht wie bisher allein auf ABM zurück (-8
Prozent auf 60.000; traditionelle SAM dagegen: +10 Prozent auf
11.000). Seit Jahresbeginn nahmen insgesamt 58.100 Menschen eine
derartige Tätigkeit auf, unverändert 5 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum (ABM: -8 Prozent auf 50.900; traditionelle SAM
dagegen: +23 Prozent auf 7.200).
- Es folgt Teil 7 -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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