Alle Storys
Folgen
Keine Story von Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr verpassen.

Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2000 sowie in den alten und in den neuen Ländern seit der Wiedervereinigung
Knapp 100.000 Arbeitslose weniger - Teil 4/11

Nürnberg (ots)

Die Stellenzugänge waren erneut überraschend
schwach. Nachdem die Meldungen bis Juli 2000 viele Monate lang
deutlich über den Vorjahreswerten gelegen hatten, gingen im September
mit 227.500 wiederum weniger Angebote ein (-13.500 oder -6 Prozent).
Dies könnte mit der jüngsten Abschwächung der Geschäftserwartungen
(gem. ifo-Konjunkturtest) zusammenhängen. Es bleibt abzuwarten, ob
sich dies fortsetzt.
Auch im Zusammenhang mit dem kleineren Stellenzugang haben sich
die Arbeitsvermittlungen weiter ungünstig entwickelt. So wurden im
September mit 150.100 Beschäftigungsverhältnissen über sieben Tage
Dauer 28.400 oder 16 Prozent weniger angebahnt als vor Jahresfrist.
Vermittlungen in kurzfristige Tätigkeiten waren ebenfalls weniger
zahlreich (-8.600 auf 54.300). Somit vermittelten die Arbeitsämter im
August 204.300 Arbeitsuchende, ein Minus von 37.000 oder 15 Prozent.
Allerdings sind darüber hinaus 31.400 Arbeitsaufnahmen mit Hilfe
anderer Vermittlungsangebote der Arbeitsämter bekannt geworden, und
zwar 28.000 durch den Stellen-Informations-Service (SIS), 2.600 durch
den Arbeitgeber-Informations-Service (AIS), 300 durch die
Zusammenarbeit mit beauftragten Dritten und 400 durch die Anbahnung
selbständiger Tätigkeiten. Alles in allem verhalfen die Arbeitsämter
im September somit mindestens 235.700 Menschen zu einer neuen
Beschäftigung. Statistisch lässt sich nicht vollständig erfassen, wie
viele Beschäftigungsverhältnisse mit Hilfe der
Selbstinformationseinrichtungen begründet worden sind. Es gibt
Hinweise dafür, dass die Selbstinformationsangebote der Arbeitsämter,
SIS mit Stellenangeboten und AIS mit Bewerberangeboten, zunehmend
genutzt werden und dadurch der Beitrag der Arbeitsvermittlung zum
Arbeitsmarktausgleich geringer erscheint als er tatsächlich ist.
Der Stellenbestand hat sich saisonbereinigt weiter kräftig erhöht;
im September ist er um 13.000 gestiegen, nach +7.000 im Durchschnitt
der fünf Monate zuvor. Nicht saisonbereinigt lag er wieder etwas
stärker über dem Vorjahresniveau; im Berichtsmonat waren 461.000
Angebote gemeldet, dies sind 70.100 oder 18 Prozent mehr (August:
+69.400; Juli: +74.900).
Kurzarbeit wurde im September - wie zumeist nach Ende der
Urlaubszeit - wieder stärker genutzt. So erhöhte sich die Zahl der
Kurzarbeiter gegenüber August um 5.100 auf 46.900. Praktisch alle
Wirtschaftszweige haben dazu beigetragen, am meisten das Baugewerbe
(+1.800 auf 13.100). Das Vorjahresniveau unterschritt die
Kurzarbeiterzahl um 18.700 (August: -26.800). Der durchschnittliche
Arbeitszeitausfall war mit 63 Prozent niedriger als im Monat zuvor
(66 Prozent; Vorjahr: 43 Prozent). Mehr als die Hälfte der
Arbeitszeit fiel für 54 Prozent der Kurzarbeiter aus (58 Prozent; 26
Prozent).
Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik wieder über dem Stand des
Vorjahres
Die Förderung von beruflichen Bildungsmaßnahmen wird in jüngster
Zeit zunehmend genutzt, somit hatte sie zuletzt wieder spürbar
größere Bedeutung als vor Jahresfrist. Ende September gab es ca.
274.000 Teilnehmer in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, der
Wiedereingliederung Behinderter sowie in Deutsch-Sprachlehrgängen,
ca. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Plus entfällt vor allem
auf berufliche Weiterbildung (+7 Prozent auf 221.400) und auf
Deutsch-Sprachlehrlehrgänge (+12 Prozent auf 19.000). Dagegen
verzeichnete berufliche Rehabilitation weiterhin ein leichtes Minus
(ca. -3 Prozent auf ca. 33.500). Seit Jahresanfang begannen ca.
335.000 Menschen eine der genannten Maßnahmen, ca. 3 Prozent mehr.
Zum Anstieg haben berufliche Weiterbildung und
Deutsch-Sprachlehrgänge beigetragen (+3 Prozent auf 260.100 bzw. +11
Prozent auf 35.300; dagegen Reha: ca. -2 Prozent auf ca. 40.000).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des
zweiten Arbeitsmarktes hat sich zuletzt etwas verringert, während es
in den Vormonaten noch leichte Zuwächse gegeben hatte; nach wie vor
liegt sie unter Vorjahresniveau. Zuletzt befanden sich 70.100
Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen
Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist ein Minus von 4 Prozent. Die
Abnahme geht nicht mehr allein auf ABM, sondern inzwischen auch auf
SAM zurück (ABM: -5 Prozent auf 59.700; traditionelle SAM: -1 Prozent
auf 10.400). Seit Januar nahmen insgesamt 66.200 Menschen eine
derartige Tätigkeit auf, 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum
(ABM: -8 Prozent auf 58.000; traditionelle SAM dagegen: +10 Prozent
auf 8.200.)
- Es folgt Teil 5 -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Weitere Storys: Bundesagentur für Arbeit (BA)