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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2000 sowie in den alten und in den neuen Ländern seit der Wiedervereinigung
Knapp 100.000 Arbeitslose weniger - Teil 9/11

Nürnberg (ots)

Die Stellenzugänge waren auch im September
deutlich schwächer als 1999. So wurden den Arbeitsämtern mit 77.700
Angeboten 7.200 oder 8 Prozent weniger gemeldet als im gleichen Monat
des Vorjahres. Dabei waren BSM-Stellen des zweiten Arbeitsmarktes
erneut zahlreicher (+1.000 auf 21.500); allerdings gab es wesentlich
weniger SAM OfW (-4.700 auf 2.800).
Den Stellenmeldungen folgend waren auch die Arbeitsvermittlungen
erneut rückläufig. Im September wurden 66.100
Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer angebahnt, 6.600
oder 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Einschließlich jener in
kurzfristige Tätigkeiten (-2.000 auf 6.200) wurden 72.400
Arbeitsuchende vermittelt, dies entspricht einer Abnahme von 8.700
oder 11 Prozent. Darüber hinaus fanden wenigstens 3.700 Personen mit
anderweitigen Vermittlungsangeboten der Arbeitsämter eine
Beschäftigung, nämlich 3.100 mit Hilfe des SIS, 400 durch den AIS,
100 durch Kooperation mit beauftragten Dritten und 100 durch
Anbahnung einer selbständigen Tätigkeit. Insgesamt konnten durch die
Mitwirkung der Arbeitsämter wenigstens 76.100 Personen eine
Erwerbstätigkeit aufnehmen (vgl. Teil II, S 6).
Im September waren den Arbeitsämtern 64.000 Stellen gemeldet,
3.300 oder 5 Prozent weniger als im Vorjahr, nach -4.400 in den
Monaten zuvor. Dass der Stellenbestand unter dem des Vorjahres liegt,
beruht auch auf weniger Angeboten für SAM OfW (-3.800 auf 2.200).
Kurzarbeit hat sich im September - trotz Beendigung der
Urlaubszeit - weiter verringert. Die Zahl der Kurzarbeiter nahm um
1.500 auf 18.800 ab. Zum Rückgang haben praktisch alle
Wirtschaftszweige beigetragen. Gegenüber dem Vorjahresmonat gab es
1.900 Kurzarbeiter weniger (August: +600). Die Arbeitszeit wurde im
Durchschnitt um 56 Prozent reduziert (Vormonat: 55 Prozent; Vorjahr:
47 Prozent). Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit fiel für 49 Prozent
der Kurzarbeiter aus (47 Prozent; 35 Prozent).
Vor allem mehr berufliche Bildung
Geförderte berufliche Bildung hatte - wie erstmals seit längerem
im August - auch zuletzt deutlich größeres Gewicht als vor
Jahresfrist. So befanden sich insgesamt ca. 160.000 Menschen in
Maßnahmen zur Weiterbildung, zur Wiedereingliederung von Behinderten
und in Deutsch-Sprachlehrgängen, das ist ein Plus von ca. 9 Prozent.
Die Zunahme beruht vor allem auf mehr Weiterbildung (+9 Prozent auf
146.100) und Rehabilitation (ca. +12 Prozent auf ca. 9.000); dagegen
gab es bei Deutsch-Sprachlehrgängen ein leichtes Minus (-2 Prozent
auf 4.900). Seit Januar begannen ca. 196.000 Personen eine der
genannten Maßnahmen, ca. 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Am
Zuwachs waren alle Maßnahmen beteiligt, wenngleich mit
unterschiedlichem Gewicht (Weiterbildung: +16 Prozent auf 174.200;
Rehabilitation: ca. +9 Prozent auf ca. 12.000; Deutsch-Sprachkurse:
+2 Prozent auf 9.600)
Beschäftigungschaffende Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes
insgesamt haben weiter deutlich zugelegt. So waren im Berichtsmonat
in ABM und traditionellen SAM 209.200 Personen tätig, dies sind 7
Prozent mehr. Dabei entfiel die Zunahme alleine auf ABM, während
traditionelle SAM leicht zurückfielen (+11 Prozent auf 158.900 bzw.
-3 Prozent auf 50.300). Die Zugänge seit Januar waren mit 170.800
dagegen nach wie vor kleiner als im Vorjahreszeitraum, nämlich um 10
Prozent (ABM: -11 Prozent auf 138.100; traditionelle SAM: -8 Prozent
auf 32.700).
Die direkte Förderung regulärer Beschäftigung hat sich zuletzt nur
noch wenig verringert und bewegt sich deshalb nicht mehr ganz so
stark unter dem Vorjahreswert. So befanden sich im September 115.000
Menschen in entsprechenden Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe: -34
Prozent). Großes Gewicht haben immer noch - trotz seit langem stark
negativer Tendenz - SAM OfW (-66 Prozent auf 39.900). Mit
Überbrückungsgeld wurden kaum noch weniger Personen gefördert (-2
Prozent auf 15.000). Dagegen waren mit Beschäftigungshilfen für
Langzeitarbeitslose zunehmend mehr Personen beschäftigt (+21 Prozent
auf 11.100). Vor allem mit Eingliederungszuschüssen konnten nach wie
vor wesentlich mehr Arbeitnehmer tätig sein (+48 Prozent auf 43.700).
Von Januar bis September nahmen insgesamt 126.500 Personen mit diesen
Instrumenten eine Arbeit auf (einschließl. Arbeitnehmerhilfe), 36
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wie schon bisher standen
starken Zunahmen bei Eingliederungszuschüssen erhebliche Abnahmen bei
SAM OfW gegenüber (+41 Prozent auf 45.700 bzw. -70 Prozent auf
36.900).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der
Jugendarbeitslosigkeit traten seit Jahresbeginn 29.100 Personen ein;
im September befanden sich 35.900 junge Menschen im Programm.
Weiterhin machten ca. 80.000 Leistungsempfänger von der Regelung
des Paragraph 428 SGB III Gebrauch, 8 Prozent weniger als vor einem
Jahr. In der Freistellungsphase der Altersteilzeit befanden sich mit
ca. 7.800 nach wie vor wesentlich mehr Menschen (ca. +48 Prozent).
- Es folgt Teil 10 -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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