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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2002
Verhaltener Anstieg der Arbeitslosigkeit
Teil 2 von 7

Nürnberg (ots)

Nicht saisonbereinigt veränderte sich die
Arbeitslosigkeit im Februar, wie zumeist in diesem Monat, nur wenig;
sie stieg um 6.200 auf 4.296.200. Diese Zunahme war etwa so groß wie
im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Februar 1999 bis 2001: +4.300),
aber kleiner als im letzten Jahr (+19.400). Folglich lag die
Arbeitslosigkeit weniger deutlich über dem Stand des Vorjahres
(+183.500; Januar: +196.700; Dezember: +154.600).
Dass die Arbeitslosigkeit von Januar auf Februar nicht so stark
zugenommen hat wie im Vorjahr, lässt sich großenteils auf die
Außenberufe zurückführen. So hat sich die Zahl der Arbeitslosen in
den landwirtschaftlichen, Forst- und Gartenbauberufen um 6.000
verringert, im Vergleich zu nur -1.600 vor einem Jahr und
durchschnittlich -800 im Februar 1999 bis 2001. Noch größer sind die
Unterschiede bei den Bau- und baunahen Fertigungsberufen; hier gab es
im Berichtsmonat nur eine Zunahme um 5.600 gegenüber +17.800 im
Februar 2001 (+15.500). Diese Beobachtungen stützen die Vermutung,
dass für die zuletzt vergleichsweise günstige Entwicklung der
Arbeitslosigkeit insgesamt - nach dem kalten Januar - die relativ
milde Witterung im Berichtsmonat von Bedeutung gewesen ist. Diese
Zusammenhänge waren in den alten und neuen Ländern sehr ähnlich.
Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik hatten - anders
als in den Monaten zuvor - zuletzt nur geringen Einfluss auf die
Entwicklung der Arbeitslosigkeit; jedenfalls lag ihre
Entlastungswirkung im Februar unverändert um rd. 30.000 über
Vorjahresniveau (Dezember: rd. +20.000). Deutliche Rückgänge bei
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (-52.000) und bei Vollzeit-Weiterbildung
(-32.000) wurden überkompensiert durch mehr Kurzarbeit
(Vollzeit-Äquivalent: +33.000) sowie vor allem durch stärkere
Inanspruchnahme der Regelung des § 428 SGB III und von Altersteilzeit
(+65.000 bzw. +14.000).
Nachdem sich die Arbeitslosigkeit im Februar kaum verändert hat,
sind auch die Arbeitslosenquoten konstant geblieben. Bezogen auf alle
zivilen Erwerbspersonen, betrug die Quote 10,4 Prozent, auf der Basis
der abhängigen zivilen Erwerbspersonen 11,5 Prozent. Damit sind sie
um 0,3 bzw. 0,4 Prozentpunkte größer als vor Jahresfrist. Die
EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote errechnet sich
auf 8,1 Prozent (+0,3 Prozentpunkte).
Kurzarbeit hat sich im Februar weiter erhöht. Zuletzt gab es
246.400 Kurzarbeiter, dies waren 34.700 mehr als im Vormonat und
124.900 mehr als im Vorjahresmonat (Januar: +119.700; Dezember:
+105.900). Die Anstiege konzentrierten sich auf die alten Länder. Die
absolut größte Zunahme verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe
(+18.400 bzw. +105.300 auf 151.800).
Steigende Arbeitslosigkeit und sinkender Stellenbestand in den
meisten Berufen
Infolge der konjunkturellen Schwäche ist die Arbeitslosigkeit im
Vergleich zum Vorjahr in den meisten Berufen gestiegen (insgesamt:
+4,5 Prozent), dabei waren die Zunahmen in den alten Ländern deutlich
stärker als in den neuen (+6 Prozent bzw. +1 Prozent). Die größten
Anstiege gab es - und zwar in West wie Ost - bei den
Fertigungsberufen (ohne Bau- und baunahe Fertigungsberufe: +6 Prozent
auf 1,04 Mio), und dort vor allem bei den Metall- und Elektroberufen
(+10 Prozent). Die anhaltende Krise in der Bauwirtschaft hat die
Arbeitslosigkeit auch in den Bau-, aber besonders in den baunahen
Fertigungsberufen steigen lassen (+2 Prozent bzw. +11 Prozent). Der
vergleichsweise kleine Anstieg in den Bauberufen geht z.T. auf die
vermutlich witterungsbedingt günstige Entwicklung im Februar zurück
(Januar noch: +5 Prozent); eine Rolle dürften aber auch berufliche
Umorientierungen arbeitsloser Bauarbeiter spielen. Die
Arbeitslosigkeit in den höher qualifizierten Technischen Berufen hat
sich gegenüber Vorjahr praktisch nicht verändert (-1/2 Prozent auf
157.800). In den Dienstleistungsberufen gab es dagegen deutlich mehr
Arbeitslose (+5 Prozent auf 2,25 Mio). Beträchtlichen Anstiegen u.a.
bei Medien- und künstlerischen Berufen sowie bei
Dienstleistungskaufleuten (+17 Prozent bzw. +16 Prozent) standen eine
merkliche Abnahme bei Gesundheitsdienstberufen und Stagnation bei
Sozial- und Erziehungsberufen gegenüber (-6 Prozent bzw. -1/2
Prozent).
- Teil 3 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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