Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Vogelschützer kritisieren Gänsejagd im Vogelschutzgebiet "Untere Havel"

05.11.2007 – 13:30

Stendal (ots)

Mitten in einem der wichtigsten Vogelschutzgebiete
Deutschlands haben am Wochenende Jäger aus Brandenburg das Feuer auf 
überfliegende Wildgänse eröffnet. Mitarbeiter des Bonner Komitees 
gegen den Vogelmord hatten am Samstagnachmittag bei einer 
Kontrollfahrt eine Jagdgesellschaft mit rund 30 Personen in der 
Havelniederung südwestlich von Havelberg entdeckt. "Insgesamt sind 
etwa 50 Schüsse gefallen. Mindestens zehn Jäger standen dabei klar 
innerhalb des europäischen Vogelschutzgebietes Untere Havel", 
berichtet Komiteesprecher Thomas Hellwig. Neben den getöteten und 
aufgescheuchten Gänsen seien durch die Jagd auch zahlreiche in dem 
Feuchtgebiet überwinternde bzw. rastende Kraniche, Kornweihen, 
Silberreiher und Seeadler erheblich gestört und zum Teil aus dem 
Gebiet vertrieben worden.
"Die Gänsejagd auf Flächen, die ausdrücklich als Schutz- und 
Rastgebiet für Zugvögel ausgewiesen wurden, ist ein Skandal und aus 
Sicht des Vogelschutzes absolut inakzeptabel", so Hellwig. Ob gegen 
die Jäger aus der Havelniederung rechtlich vorgegangen werden kann, 
werde zur Zeit noch geprüft. Obwohl inzwischen selbst Länder wie 
Malta und Italien die Jagd in Schutzgebieten weitgehend verboten 
haben, dürfen deutsche Jäger sogar in Nationalparks und auf 
Naturschutzflächen auf Wildgänse und andere ziehende Wasservögel 
schießen.
Als Beispiel für einen gelungenen Schutz von Gänseschlafplätze 
nennt das Komitee das ebenfalls in Sachsen-Anhalt gelegene 
EU-Vogelschutzgebiet "Elbaue Jerichow". Nachdem dort in den 
vergangenen Jahren immer wieder Jäger bei der Polizei angezeigt 
wurden, weil sie Gänse direkt am Schlafplatz erlegt hatten, ist dort 
seit Beginn der diesjährigen Jagdsaison "kein einziger Schuss auf 
Gänse" (Hellwig) mehr registriert worden.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P:
Axel Hirschfeld,
Komitee gegen den Vogelmord e.V.,
Auf dem Dransdorfer Berg 98,
53121 Bonn,

Weitere Informationen, Fotos:
Tel. 0049-228-665521,
presse@komitee.de
oder unter www.komitee.de

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