Börnsen/Grindel: Verantwortung der Medien bei Sportübertragungen gefragt
Berlin (ots)
Zur aktuellen anhaltenden Debatte über einen Verzicht auf Fernsehübertragungen von Radsportveranstaltungen erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB und der zuständige Berichterstatter Reinhard Grindel MdB:
Fast tagtäglich erreichen uns Doping-Geständnisse von Radsportlern und neue Enthüllungen über Verantwortliche in der Sportmedizin- und Forschung. Ebenso häufig berichten und entrüsten sich die Medien über diesen groß angelegten Sportbetrug. ARD und ZDF erwägen, den 2008 auslaufenden Vertrag die über die Berichterstattung zur Tour de France nicht zu verlängern, bevor nicht umfassende und unzweifelhafte Dopingkontrollen sichergestellt werden.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Natürlich obliegt es zuerst den Sportverbänden, für sauberen Sport zu sorgen - und das gilt für alle Sportarten, nicht nur für den Radsport. Doch wie überzeugend ist eigentlich die Empörung der Medien? Welche Verantwortung kommt ihnen zu in diesem Dopingsumpf? Leider ist es so: Nur Sporthelden haben einen Platz in der Berichterstattung, nur ihnen flechten die Medien die Lorbeerkränze. Ein zweit- oder drittplazierter, aber sauber errungener Wettkampfplatz ist oft den Medien kein Geld und keine Darstellung wert. Es wurden Gebührengelder eingesetzt für die Übertragung von unsauberen Sportereignissen, und teure Exklusivverträge mit Sportlern abgeschlossen, die heute im Dopingskandal eine wesentliche Rolle spielen und nun von den Medien fallengelassen werden. Es wurden medial Preisverleihungen gefeiert, die nach heutigen Erkenntnissen nur auf Lug und Trug beruhten, weil in den Medien allein der Sieger zählt, sich nur mit ihm Geld verdienen lässt.
Dies muss ein Ende haben. Daher erwarten wir von den Verantwortlichen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, bei den privaten Sendern und in den Printmedien auf die Berichterstattung von Wettkämpfen zu verzichten, wenn nicht sauberer Sport gewährleistet ist. Hier sollte auch untereinander ein einheitliches Vorgehen aller Medien möglich sein. Es geht um Wahrhaftigkeit, nicht nur bei den Sportverbänden. Nur damit lässt sich angeschlagene Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.
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