Schadenmanagement der Auto-Versicherer
Sparprogramm zu Lasten von
Unfallopfern
ADAC kritisiert die Versicherungswirtschaft
München (ots)
Grundsätzlich begrüßt der ADAC alle Maßnahmen, die zu einer Kostenreduzierung im Bereich der Unfallregulierung führen und damit die Solidargemeinschaft der Versicherten finanziell entlastet. Im Vorfeld des 1. Bonner Schadenforums, das am 23. Februar in der ehemaligen Bundeshauptstadt stattfindet, kritisiert der ADAC jedoch Bestrebungen der Kfz-Versicherer, die die Rechte von Unfallgeschädigten beeinträchtigen können.
Der nahezu ruinöse Wettbewerb unter den Versicherern sowie eine erhöhte Prozesstätigkeit auf Grund restriktiver Regulierungspraxis hat bei den meisten Versicherern zu nicht unerheblichen Verlusten in den letzten Jahren geführt. Um dieser Entwicklung auf der Kostenseite zu begegnen, setzt die Branche jetzt auf das Schadenmanagement. Gemeint ist damit eine neue Kosten dämpfende Schadensphilosophie und -strategie mit dem Ziel, schneller und intensiver auf den Geschä-digten und seinen Schaden zuzugreifen, um die Abwicklung besser steuern zu können.
Der ADAC lehnt in diesem Zusammenhang auch die von einzelnen Versicherern propagierte "Direktregulierung" vehement ab. Nach die-sen Plänen soll ein Unfallschaden künftig nicht mehr von der Haftpflichtversicherung des Unfallschuldigen, sondern von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Geschädigten selbst reguliert werden. Nach Auffassung kompetenter Experten verspricht die Direktregulierung keine höhere Regulierungsgeschwindigkeit als das jetzige Verfahren. Sie ist rechtlich äußerst bedenklich, da damit eine Versicherungsgesellschaft eine Rechtsangelegenheit des Geschädigten betreiben und gegen das Rechtsberatungsgesetz verstoßen würde. Die Direktregulierung könnte zudem zu wirtschaftlichen Problemen zwischen den beteiligten Versicherungsgesellschaften führen, wie Erfahrungen aus dem Ausland beweisen.
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