VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
VDE warnt vor Leichtsinn bei Gewitter
Alle Outdoor-Aktivitäten sollten bei erstem Donnergrummeln abgebrochen werden
Bei weniger als zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner Lebensgefahr
Frankfurt am Main (ots)
Für diese Woche hat der Deutsche Wetterdienst heftige Gewitter prognostiziert und damit steigt die Gefahr, vom Blitz getroffen zu werden. 800 Menschen sind pro Jahr in Deutschland direkt durch Blitze betroffen: Davon verletzen sich 130 schwer, drei bis sieben Menschen sterben im Schnitt. Seit 1979 haben 30 Personen ihr Leben aufgrund eines Blitzschlages verloren, mindestens 636 wurden verletzt. "An einem aktiven Gewittertag treffen in Deutschland über 100.000 Blitze die Erde. Gewitter sind eine der letzten Naturgewalten, die wir nicht im Griff haben", sagt Thomas Raphael, Blitzschutzexperte beim VDE. "Umso wichtiger ist das richtige Verhalten bei Gewitter. Sobald der erste Donner gehört wird, muss Schutz gesucht werden. Bei weniger als zehn Sekunden zwischen Blitz und Donner herrscht Lebensgefahr", warnt der VDE-Experte. Gerade bei Outdoor-Aktivitäten nehmen noch immer zu viele Bürger ein Gewitter auf die leichte Schulter. So gab es 39 Verletzte beim Vatertagsfest in Dabel / Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr. Wie man sich richtig bei Gewitter verhält und damit Leib und Leben schützt, erklärt die neue Broschüre "Blitze: So können Sie sich schützen" des VDE-Ausschusses Blitzschutz und Blitzforschung. Die kostenlose Broschüre gibt ausführliche Verhaltenstipps beim Aufenthalt im Freien, sei es unterwegs im Auto, mit dem Fahrrad, beim Camping, bei Sportaktivitäten oder Veranstaltungen.
Sobald ein Gewitter aufzieht, sollte bei Outdoor-Aktivitäten frühzeitig überlegt werden, wo Schutz vorhanden ist. Beim ersten Donnern müssen alle Aktivitäten abgebrochen und sofort Schutz gesucht werden. Schutz bieten beispielsweise Gebäude mit Blitzschutzsystem oder Autos. Auch wer sich in der Nähe von Metallmasten, unter Freileitungen oder unter einem überhängenden Dach eines Gebäudes aufhält, ist gegen den direkten Blitzschlag geschützt. Allerdings muss der Betroffene mit geschlossenen Füßen mindestens einen Meter Abstand, besser drei Meter, zu Wänden oder Stützen einhalten. Auf jeden Fall sollte die unmittelbare Nähe zu einzeln stehenden Bäumen, Baumgruppen, Waldrändern, Holzmasten sowie Holzhütten gemieden werden. Hier besteht die Gefahr eines Überschlags oder einer hohen Schrittspannung. Im Inneren eines Waldes mit gleichmäßig hohem Baumbestand ist die Gefahr dagegen geringer, zehn Meter Abstand zu Bäumen (Stamm, Äste) sind optimal. Wer im Freien mit dem Fahrrad oder Motorrad unterwegs ist, sollte es abstellen, eine Bodenmulde aufsuchen, sich klein machen und in die Hocke gehen. Wer gerade schwimmt oder taucht, sollte sofort das Wasser verlassen. Zu 100 Prozent geschützt sind auch Autofahrer nicht: Bei plötzlichem Blitz und Donner in unmittelbarer Nähe ist die Unfallgefahr sehr groß.
Die Broschüre, die gemeinsam von den drei deutschsprachigen Elektrotechnik-Verbänden VDE, OVE (Österreichischer Verband für Elektrotechnik) und Electrosuisse herausgegeben wird, ist kostenfrei zum Download erhältlich unter www.vor-blitzen-schuetzen.eu.
Der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) zählt mit 36.000 Mitgliedern, darunter 1.300 Unternehmen, und 1.100 Mitarbeitern zu den großen technisch-wissenschaftlichen Verbänden Europas.
Der VDE-Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht, die auf die Gefahren und das richtige Verhalten bei Gewitter hinweisen. Zu seinen Aufgaben zählen die Förderung der Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Mitwirkung bei der Erstellung nationaler und internationaler Blitzschutzvorschriften sowie die Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis der Blitzschutztechnik durch Seminare, Merkblätter, Anwenderfachtagungen und Blitzschutzkonferenzen.
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Melanie Unseld, Tel. 069 6308461, melanie.unseld@vde.com
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