DIE ZEIT

Moskauer Sicherheitsbeamte verhinderten Freilassung ausländischer Geiseln

06.11.2002 – 10:05

Hamburg (ots)

Bei der Geiselnahme in Moskau am 23. Oktober 2002
haben die russischen Sicherheitskräfte die rechtzeitige Freilassung
ausländischer Geiseln verhindert, schreibt DIE ZEIT. Die
tschetschenischen Geiselnehmer in einem Moskauer Musical-Theater
hatten die Freilassung der nichtrussischen Geiseln mehrmals
angeboten. Ukrainische Parlamentarier reisten eigens an, um ihre
Landsleute nach Hause zu begleiten. "Die russische Seite war nicht
bereit, alle Varianten zur Befreiung einzelner Geiselgruppen in
Betracht zu ziehen", kritisiert der ukrainische Abgeordnete Refat
Tschubarow in der ZEIT.
Auch westliche Diplomaten fühlten sich von den russischen
Sicherheitskräften verladen. Moskau ließ eine
deutsch-britisch-amerikanische Initiative ins Leere laufen, die zur
Entspannung der Situation eine internationale Pressekonferenz mit
einem Vertreter der Geiselnehmer vorsah. "Freitagnacht gab es eine
‚verkappte Ablehnung", sagt ein westlicher Diplomat. "Es hieß, wir
würden zu einem geeigneten Zeitpunkt von der Entscheidung über den
Vorschlag erfahren. Unsere russischen Kontaktleute waren zu dieser
Zeit ungewöhnlich freundlich und zuvorkommend. Da ahnten wir: Die
haben mit der Sache längst abgeschlossen." Knapp zwei Stunden später
stürmten die Spezialeinheiten das Theater, ohne Rücksicht auf das
Leben der Geiseln zu nehmen. Dabei kamen unter anderem ein Amerikaner
und eine Österreicherin ums Leben.
Den kompletten ZEIT-Text (DIE ZEIT Nr. 46, EVT 07. November
2002) dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei Elke Bunse oder Verena
Schröder, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Tel.: 040/
3280-217, -303, Fax: 040/3280-558, e-mail:  bunse@zeit.de, 
schroeder@zeit.de).

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