Berlin (ots)

Anlässlich der Entscheidung des Europäischen Rats,
Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aufzunehmen, erklärt der
Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Michael
Glos:

Mit ihrer heutigen Entscheidung haben die Staats- und
Regierungschefs der EU die Zukunft der Europäischen Union verspielt.
Ein so großes, unterentwickeltes und wirtschaftsschwaches Land wie
die Türkei, das zudem große kulturelle Unterschiede zu Europa
aufweist, überfordert die Integrationskraft Europas. Dass – nach
einer Umfrage des Sterns vom 16.12.2004 – 48,6 % der derzeit über 70
Millionen Türken im Falle eines Beitritts zur Arbeitsaufnahme nach
Europa und davon mit 40,7 % allein nach Deutschland auswandern
wollen, wird Deutschland vor unlösbare Probleme stellen. Dazu kommt
von Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer kein Wort. Das
Triumphgeheul des Kanzlers in Brüssel wird uns Deutsche noch teuer zu
stehen kommen. Nachhaltiger kann man deutsche Interessen nicht
verspielen.

Völlig unverständlich ist, weshalb ausgerechnet die Regierung des
Landes, das die größten Lasten eines Beitritts tragen müsste,
diejenige ist, die diesen am stärksten forciert. Dass die
Verhandlungsaufnahme für den 3. Oktober 2005 geplant ist, lässt
erahnen, was Rot-Grün mit Deutschland vorhat.

SPD und Grüne setzen anscheinend auf das kurze Gedächtnis der
deutschen und das lange der türkischstämmigen Wähler.

ots-Originaltext: CSU-Landesgruppe

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