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Stahlstreit: Unternehmensberater warnen vor weiteren Handelskonflikten und Subventionen

Bonn (ots)

Aktueller Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den
Vereinigten Staaten kann sich auch auf andere Branchen auswirken -
Staatliche Interventionen müssen begrenzt bleiben - WTO-Rechtsordnung
ausbauen
Angesichts der zunehmenden Schärfe in dem Streit zwischen der
Europäischen Union und den USA über die amerikanischen Beschränkungen
von Stahlimporten warnt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V., Rémi Redley, vor einer Zunahme
staatlichen Protektionismus. Die Drohung der EU-Kommission, auch
andere amerikanische Waren mit Schutzzöllen zu belegen, sei zwar
politisch gesehen nachvollziehbar, aber ökonomisch riskant.
"Vorrangiges Ziel der Europäer muss sein, die subventionsfreie
europäische Stahlindustrie vor den Dumpingimporten, die jetzt von
den USA blockiert werden, wirksam zu schützen", meint der Präsident
des weltweit größten Beraterverbandes. Allerdings dürfe dabei nicht
über das "Ziel hinausgeschossen" werden, insbesondere sei die
Ausweitung dieses Handelskrieges auf andere Branchen zu vermeiden.
So sehr es zu begrüßen sei, dass sich die EU-Kommission zum
politischen Schwergewicht in der Außenwirtschaftspolitik der EU
entwickele, so sehr müssten aber auch die wirtschaftlichen Folgen
eines derartigen Konflikts mit den USA bedacht werden. "Wenn die
EU-Kommission nun Zölle für andere amerikanische Importe ankündigt,
birgt dies nicht nur die Gefahr, sich selber ins Unrecht zu setzen.
Einen breiten Handelskrieg kann sich das zusammenwachsende Europa
noch nicht leisten", warnt Redley mit Blick auf den derzeitigen Stand
des europäischen Binnenmarktes. Noch immer sei der europäische
Wirtschaftsraum von zahlreichen Subventionen, verkrusteten Strukturen
auf dem Arbeitsmarkt und zersplitterten Steuersystemen
gekennzeichnet.
Ob auch andere Branchen, als die mittlerweile gesundete
Stahlindustrie einen derartigen Konflikt aushielten, bezweifelt
Redley.
Redley, der auch Mitglied im Präsidium des europäischen
Unternehmensberater-Dachverbandes European Federation of Management
Consultants Institutes (FEACO) mit Sitz in Brüssel ist, hält in
diesem Zusammenhang eine Reform der Rechtsordnung der
Welthandelsorganisation für unerlässlich. Bis zu einer Entscheidung
der WTO-Instanzen würden zur Zeit bis zu zwei Jahre vergehen.
"Angesichts des wirtschaftlichen Schadens, der durch verzögertes
Eingreifen entstehen kann, geradezu fahrlässig", meint Redley. Was
die WTO brauche, ihr aber völlig fehle, sei ein System für den
einstweiligen Rechtsschutz", meint der BDU-Präsident. Das
Welthandelsrecht müsse hier mit den Folgen der Globalisierung Schritt
halten und Europa eine Führungsrolle bei der Neugestaltung
übernehmen.
Im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. sind zur
Zeit rund 16.000 Unternehmensberater und Personalberater organisiert,
die sich auf über 540 Management-, IT- und Personalberatungsfirmen
verteilen. Damit ist der BDU der weltweit größte Beraterverband. Die
Mitgliedsunternehmen erzielten 2001 einen Gesamtumsatz von ca. 3,3
Milliarden Euro (2000: 3 Milliarden Euro).
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn, Tel.: 0228/9161-20

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

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