DataNord: Ein Datenkompetenzzentrum für die Region Bremen
DataNord: Ein Datenkompetenzzentrum für die Region Bremen
In enger Zusammenarbeit innerhalb der U Bremen Research Alliance und mit weiteren Partnern etabliert die Universität Bremen ein Datenkompetenzzentrum für die gesamte Region. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Aufbau des Zentrums mit über 3,5 Millionen Euro.
„Unsere Vision besteht darin, die starke Bremer Expertise im Bereich der Datenwissenschaften zu einem Datenkompetenzzentrum mit Leuchtturm-Charakter auszubauen, das auch als Modell für andere Regionen Deutschlands dienen kann“, sagt der Leiter des Projekts der Universität Bremen, Professor Rolf Drechsler, einer der drei Sprecher:innen des Vorhabens. Das Ziel des interdisziplinären Datenkompetenzzentrums für die Region Bremen (DataNord) sei es, einen Ort zum datenwissenschaftlichen Lernen, Forschen und Vernetzen für Forscherinnen und Forscher der Region zu schaffen, unabhängig von Institutions- oder Disziplingrenzen. Professor Frank Oliver Glöckner, Sprecher der Initiative am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), fügt hinzu: „Die Digitalisierung schreitet stetig voran und die Menge an verfügbaren Daten ist enorm. Doch letztendlich sind Daten erst dann nützlich, wenn sie analysiert und in Wissen transformiert werden können. Mit DataNord erhalten Forschende die dafür notwendigen Fertigkeiten.“
DataNord bietet Forschenden aller Karrierestufen Angebote zur Steigerung ihrer Fähigkeiten im Umgang mit Daten. Dazu gehören Trainings, Hackathons, Beratungsdienste sowie Möglichkeiten zum Netzwerken und fachlichen Austausch. Auch Forschungsaktivitäten mit Fokus auf Datenkompetenzvermittlung werden als Teil der DataNord „Research Academy“ durchgeführt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau des Zentrums mit insgesamt 3,5 Millionen Euro. Davon entfallen über zwei Millionen Euro an die Universität als Verbundkoordinatorin.
Kompetenzzentrum als Leuchtturm und Modell auch für andere Regionen
Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen, ergänzt: „DataNord ist eine wegweisende Initiative, die die Datenkompetenz in der Region Bremen stärken und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen fördern wird. Sie ist aus einer langen und erfolgreichen Tradition der Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen und Hochschulen am Standort Bremen gewachsen. So wird es uns gelingen, allen Forschenden der Region eine breite Palette von Angeboten machen zu können, um ihre Forschung und Fähigkeiten im Umgang mit Daten weiterzuentwickeln.“ Professorin Iris Pigeot, Direktorin des Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS und eine der Sprecher:innen, betont: „Mit DataNord wird ein Kulturwandel bei der Nutzung von Forschungsdaten gefördert und so auch die Grundlage für die Entstehung von datenbasierten Erkenntnissen und Innovationen gestärkt.“
Bei der Kompetenzvermittlung wird der gesamte Lebenszyklus der Forschungsdaten mitgedacht: von der Erhebung und dem Management der Daten über die Analyse bis hin zum kritischen Hinterfragen und Bewerten von Hypothesen, Datengrundlagen und Ergebnissen unter Berücksichtigung von ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten.
Dr. Lena Steinmann, die den Projektantrag an der Universität Bremen koordiniert hat, betont: „Ich bin davon überzeugt, dass die Stärkung der Datenkompetenz eine entscheidende Rolle für den wissenschaftlichen Fortschritt spielt, und DataNord wird eine wichtige Rolle einnehmen, Forschenden dabei zu helfen, ihre Daten noch besser zu nutzen.“
Der Verbund von DataNord deckt eine breite Palette von Profilbereichen ab, darunter Umwelt- und Meereswissenschaften, Sozialwissenschaften, Material- und Ingenieurswissenschaften, Gesundheitswissenschaften und Geisteswissenschaften. Dieser breite Ansatz spiegelt die vielfältige Forschungslandschaft in Bremen wider und stellt sicher, dass Forschende aus verschiedenen Disziplinen von den Angeboten des Datenkompetenzzentrums profitieren können.
Wer an DataNord beteiligt ist
Das Vorhaben ist aus der Zusammenarbeit in der U Bremen Research Alliance (UBRA) – dem 2016 gegründeten Kooperationsnetzwerk der Universität Bremen und zwölf außeruniversitären Forschungsinstituten – entstanden. Die Leitung des UBRA-Leitprojekts „Forschungsdatenmanagement und Data Science", bestehend aus Prof. Dr. Frank Oliver Glöckner (MARUM/Universität Bremen & AWI), Prof. Dr. Rolf Drechsler und Prof. Dr. Iris Pigeot (BIPS), fungiert auch als Sprechergruppe für DataNord und hat das Projekt angetrieben. Die Koordination von DataNord wird in Zusammenarbeit von Dr. Lena Steinmann und Dr. Tanja Hörner durchgeführt.
Weitere finanzierte Projektpartner sind das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Bremen (DFKI), das Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH (ifib) und die U Bremen Research Alliance e.V. Neben den anderen UBRA-Einrichtungen sind außerdem die Hochschule Bremen, die Staats- und Universitätsbibliothek, das BIBA - Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH sowie NFDI-Konsortien und Infrastrukturzentren beteiligt. Die Verbundkoordination liegt an der Universität Bremen.
Über DataNord
DataNord konnte sich in zwei Förderphasen mit über 70 eingereichten Anträgen durchsetzen. Die erste fünfmonatige Phase diente der Konzeption. Für die dreijährige Umsetzungsphase wird DataNord vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt über 3,5 Millionen Euro gefördert. Davon entfallen mehr als zwei Millionen Euro auf die Universität Bremen.
Weitere Informationen:
Link zur BMBF-Ausschreibung: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2022/06/2022-06-21-Bekanntmachung-Datenkompetenzzentren.html
Link zu weiteren Infos über die Konzeptionsphase: https://www.bildung-forschung.digital/digitalezukunft/de/wissen/Datenkompetenzen/datenkompetenzzentren_f%C3%BCr_die_wissenschaft_ordner/datenkompetenzzentren_fuer_die_wissenschaft_node.html
https://www.bremen-research.de/aktivitaeten/forschungsdaten
Fragen beantworten:
Prof. Dr. Rolf Drechsler
Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur
Fachbereich Mathematik / Informatik
Sprecher Data Science Center (DSC)
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-63932
E-Mail: drechsler@uni-bremen.de
Dr. Lena Steinmann
Koordinatorin Data Science Center (DSC)
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218 63941
E-Mail: lena.steinmann@uni-bremen.de
Universität Bremen Hochschulkommunikation und -marketing Telefon: +49 421 218-60150 E-Mail: presse@uni-bremen.de Über die Universität Bremen: Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.