Lehramtsstudium international: Dritte Projektphase startet
Lehramt international: Dritte Projektphase startet
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Projekt „Lehramt international“ ab 2025 für fünf weitere Jahre. Mit dem Projekt wird Internationalität, verbunden mit Inklusion und Diversität, zu einem Qualitätsmerkmal der Lehrkräftebildung.
Um Lehramtsstudierende auf die Arbeit in inklusiven Schule in der Migrationsgesellschaft vorzubereiten, fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) seit 2019 das Projekt „Lehramtsstudium international“ am Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Bremen. Von 2025 bis 2029 ist nun eine weitere Laufzeit unter dem Titel „Lehramt international: Reflecting Diversity and Inclusion in Teacher Education“ bewilligt worden. Der DAAD stellt hierfür 625.000 Euro zur Verfügung.
„Ich freue mich über die Anerkennung, die der DAAD hiermit der Bremer Lehrkräftebildung entgegenbringt“, sagt Yasemin Karakaşoğlu, Dekanin des Fachbereichs und Projektleiterin der ersten Projektphase. „Sie bestätigt unseren Fokus auf ‚Reflecting Diversity and Inclusion‘, den wir nicht nur durch strukturelle Entwicklungen der Internationalisierung, sondern auch auf inhaltlich-fachlicher Ebene aufgreifen – etwa indem wir zu Diversitätssensibilität und Diskriminierungskritik forschen und lehren.“
Im Projekt „Lehramtsstudium international“ kooperiert der Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften in enger Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Lehrerinnen-/Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfLB) und dem International Office mit Hochschulen in Windhoek (Namibia), Toronto und Winnipeg (Kanada) und Wien (Österreich). Die Leitung des Projekts liegt bei Natascha Korff, Professorin für Inklusive Pädagogik an der Universität Bremen.
„Das Projekt ‚Lehramtsstudium international‘ bietet vielfältige, systematische und niedrigschwellige Angebote um Studierende in Berührung mit anderen Länderkontexten zu bringen – und dabei immer den Blick auch auf die Vielfalt vor der eigenen Haustür zu werfen. Wir freuen uns, dass das Projekt über weitere fünf Jahre die Lehrkräfteausbildung an der Universität Bremen bereichert“, sagt Professorin Maren Petersen, Konrektorin für Lehre und Studium an der Universität Bremen.
Wie Lehramtsstudierende Auslandserfahrungen sammeln können
Innerhalb des Projekts sollen in drei Bereichen transkulturelle Kompetenzen gestärkt werden: in der Lehre, in Praxisaufenthalten von Studierenden sowie im Austausch zwischen Forschenden. Für die Lehre sind in den ersten beiden Projektphasen internationale Elemente im gesamten Studienverlauf etabliert worden, wie zum Beispiel digitale Kooperationsseminare zwischen verschiedenen Universitäten.
Praxisaufenthalte an Schulen sind im Lehramtsstudium fest vorgesehen. „Allerdings werden sie bislang kaum für internationale Studienaufenthalte genutzt. Insbesondere Studierende für das Grundschullehramt gehen im Laufe ihres Studiums nur selten ins Ausland“, erläutert Natascha Korff. Hier setzt das Projekt an: Das Praxissemester wird für Auslandsaufenthalte erschlossen und in Zusammenarbeit mit dem ZflB und den Fächern im Grundschullehramt passende Begleitkonzepte entwickelt. Angesprochen werden sollen insbesondere Studierende, die sonst noch keine oder wenig Auslandserfahrung haben. In einer Pilotphase des neuen Konzeptes im Jahr 2024 konnten bereits vier Studierende mithilfe von Stipendien Praxisaufenthalte in Kanada und Namibia verbringen. Dabei arbeiteten sie nicht nur in Schulen, sondern besuchten auch Vorlesungen der Partneruniversitäten vor Ort und waren im Austausch mit Lehrkräften der jeweiligen Hochschulen.
Auch der fachwissenschaftliche Austausch wird im Projekt gestärkt: Auf Vernetzungsevents wie der International Summer School Diversity and Inclusion in Teacher Education (ISSDITE) sowie der International Teaching Week (ITW) tauschten sich Forschende und Lehrende zu den Themen Diversität und Inklusion aus.
Neues Vorhaben: internationale Forschungsseminare für Studierende
„In der neuen Projektphase sollen die bestehenden Angebote fortgeführt werden. Zusätzlich sollen weitere Angebote etabliert werden, insbesondere für die Endphase des Lehramtsstudiums“, sagt Projektkoordinatorin Jenny Bredull. Hier sollen Studierende an einwöchigen forschungsbezogenen Exkursionen ins Ausland miteilnehmen können. Dabei beschäftigen sie sich in Seminargruppen mit Inklusion und Diversität und entwickeln mögliche Forschungsthemen für ihre Masterarbeiten. Darüber hinaus möchten die Projektverantwortlichen ein internationales Forschungsseminar für Studierende aufbauen. „In diesem hybriden und digitalen Format können sich die Studierenden über die Themen ihrer Masterarbeiten austauschen und von Lehrenden aus dem internationalen Partnernetzwerk beraten werden. Die abgeschlossenen Arbeiten sollen dann auf studentischen Summer Schools präsentiert werden“, sagt Natascha Korff.
Für Praxisaufenthalte im Ausland sollen weitere Stipendien vergeben werden, neben den bisherigen Standorten auch in Winnipeg. Auch die International Teaching Week wird weiterhin stattfinden, zum nächsten Mal vom 12. bis zum 16. Mai 2025. Hier sollen auch Vorträge zum Thema „Reflecting Diversity and Inclusion in Teacher Education“ für eine breitere Öffentlichkeit stattfinden.
Weitere Informationen:
http://unihb.eu/lehramt_international
Fragen beantwortet:
Natascha Korff
Professorin für Inklusive Pädagogik
Universität Bremen
Tel.: +49 (0)421 218-69 310
E-Mail: nkorff@uni-bremen.de
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