wesis.org: Early Access zum neuen Informationssystem mit Daten zu globalen Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Wesis.org: Early Access zum neuen Informationssystem mit Daten zur globalen Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik
Mit WeSIS hat der SFB „Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik“ der Universität Bremen ein interaktives webbasiertes Informationssystem veröffentlicht. Es bietet umfassende Daten zur Beschreibung und Erklärung von Sozialpolitik weltweit.
Aufbauend auf über sieben Jahren intensiver Forschungsarbeiten unter Beteiligung von rund 25 Wissenschaftler:innen schließt WeSIS, das „Global Welfare State Information System“, drei zentrale Lücken. Erstens in geographischer Perspektive, denn WeSIS enthält für alle Staaten der Erde mit über 500.000 Einwohner:innen Daten und Informationen zur Einführung und Ausgestaltung sozialstaatlicher Programme. Zweitens in historischer Hinsicht, da wohlfahrtsstaatliche Entwicklungen seit 1880 datengestützt abgebildet werden. Drittens ist WeSIS als interaktives Informationssystem konzipiert und damit mehr als eine Datenbank: WeSIS bietet die Möglichkeit, staatliche Sozialpolitiken weltweit zu beschreiben, abzubilden, zu analysieren und zu erklären. Aktuell liegen rund 1.300 Indikatoren pro Land und bis zu 1.200 Indikatoren pro Jahr zugrunde – Tendenz weiter steigend.
„Unser einzigartiges Forschungsprofil in Hinblick auf die historische und gleichzeitig global vergleichende Perspektive erfordert konsistente Forschungsdaten, welche die Einführung staatlicher Sozialpolitiken und ihre Ausgestaltung hinsichtlich Leistungsumfang und Inklusivität der Sozialleistungen umfassen und deren Entwicklung im Laufe der Zeit abbilden“, erklärt Politikwissenschaftler Professor Herbert Obinger, Sprecher des SFB.
Auf Bedürfnisse der Forschenden abgestimmt
Entsprechend gliedern sich die Daten in WeSIS in drei Bereiche: Erstens in Daten zur Beschreibung sozialpolitischer Programme in den verschiedenen Feldern der Sozialpolitik – vom Arbeitsschutz und der Alterssicherung über Gesundheitssysteme bis hin zu familienpolitischen Programmen und der Bildungspolitik. Zweitens Indikatoren zur Beschreibung nationaler Bedingungen, auf die Sozialpolitik reagiert beziehungsweise die durch Sozialpolitiken beeinflusst werden. Sowie drittens Daten zu globalen Verflechtungen, welche die Ausbreitung und Gestaltung von Sozialpolitik ebenfalls bestimmen.
„Von Anfang an bestand unser Ziel darin, zusammen mit den Forscher:innen in co-kreativen Prozessen ein Informationssystem zu entwickeln, das auf die Bedürfnisse der Forschenden abgestimmt ist. Als One-Stop-Data-Shop können benötigte Daten aus einer Hand abgerufen werden, so dass ein aufwändiges Zusammenführen von Daten aus verschiedenen Quellen entfällt. Im Early Access stehen bereits erste Visualisierungen, Analyse-Tools oder Länderprofile mit relevanten Hintergrundinformationen zur Verfügung und erleichtern die Arbeit der Forschenden sowie der interessierten Öffentlichkeit“, sagt Dr. Nils Düpont, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Forschungsdatenmanager im SFB 1342.
Seit 2018 von DFG gefördert
Der Sonderforschungsbereich 1342 „Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik“ ist ein Verbund von acht Forschungseinrichtungen der Universität Bremen in Kooperation mit der Constructor University Bremen, der Universität Bielefeld und der Universität Duisburg-Essen. Der SFB 1342 wird seit 2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die aktuelle zweite Förderperiode läuft bis Ende 2025.
Weitere Informationen:
https://www.socialpolicydynamics.de/
Fragen beantwortet
Prof. Dr. Ivo Mossig
Institut für Geographie
Universität Bremen
E-Mail: mossig@uni-bremen.de
Tel.: +49 (0)421 218 67410
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