Neustart! Bürger diskutieren online über die Zukunft des Gesundheitssystems
Stuttgart (ots)
- Robert Bosch Stiftung startet Online-Dialog mit Bürgern zur Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitswesens - Bürgervorschläge fließen in die Expertenarbeit der Initiative "Neustart! Reformwerkstatt für unser Gesundheitswesen" ein - Experten veröffentlichen erstes Zukunftsbild des Gesundheitssystems. Zentrale Forderungen: System mehr auf Gesundheit ausrichten, Sozialgesetzgebung und Versicherungssystem überarbeiten, besser ineinandergreifende Versorgungsstrukturen etablieren
Heute startet ein vierwöchiger Online-Dialog der Robert Bosch Stiftung GmbH zur Zukunft des deutschen Gesundheitswesens. Bis zum 23. Juli können interessierte Bürgerinnen und Bürger unter dialog.neustart-fuer-gesundheit.de insgesamt 52 Reformvorschläge kommentieren und diskutieren. Diese wurden zuvor bei fünf Bürgerdialogen in Freiburg, Kiel, Köln, Fürth und Rostock von rund 500 zufällig ausgewählten Teilnehmern entwickelt. Die Bürgerbeteiligung ist wesentlicher Bestandteil der Initiative "Neustart! Reformwerkstatt für unser Gesundheitswesen", mit der die Robert Bosch Stiftung bis zur Bundestagswahl 2021 Impulse für eine zukunftsgerechte und patientenorientierte Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitssystems setzen will.
"Bislang ist das Gesundheitssystem zu wenig auf den Menschen und seine Gesundheit ausgerichtet", sagt Dr. Bernadette Klapper, Leiterin des Bereichs Gesundheit bei der Robert Bosch Stiftung. "Mit der Initiative wollen wir die Bedürfnisse der Bürger in den Mittelpunkt rücken und sie zu aktiven Mitgestaltern machen. Als Patienten, Versicherte oder pflegende Angehörige sammeln sie wertvolle Erfahrungen, die zeigen, wo Reformen ansetzen können." So finden sich unter den Reformvorschlägen der Bürger beispielsweise mehrere Ideen für ein einheitliches Krankenversicherungssystem oder breit angelegte Präventionsmaßnahmen, die bereits in Kita und Schule ansetzen. Besonders kritisch beurteilt wird die zunehmende Privatisierung von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, in der viele Bürger eine Gefahr für die Qualität der Versorgung sehen.
Experten greifen Bürgervorschläge auf
Die Ergebnisse des Online-Dialogs werden von gewählten Bürgerbotschaftern zusammengefasst und aufbereitet, um sie gemeinsam mit Fachexperten in den Think Labs von "Neustart!" zu diskutieren. Diese Expertenrunden bilden ein weiteres wichtiges Diskussionsformat der Initiative. Auf persönliche Einladung der Robert Bosch Stiftung und der Hertie School of Governance kommen die Think-Lab-Mitglieder zusammen, um in wechselnder Zusammensetzung zentrale Zukunftsaspekte zu bearbeiten und Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung zu konzipieren. Dabei berücksichtigen sie ausdrücklich die von den Bürgerdialogen ausgehenden Impulse und Rückmeldungen.
Vision zur Zukunft unseres Gesundheitssystems veröffentlicht
Als Grundlage für die Arbeit in den Think Labs haben die Experten eine erste Vision für die Gesundheitsversorgung von morgen skizziert. Im jetzt veröffentlichten Papier empfehlen die Experten das System insgesamt mehr auf Gesundheit und Prävention auszurichten und den Menschen als Richtschnur des Handelns festzulegen. Dafür sei es unter anderem notwendig, die Sozialgesetzgebung und das Versicherungssystem zu überarbeiten und Versorgungsstrukturen zu etablieren, die besser ineinandergreifen. Das Expertenpapier kann ab sofort auf der Webseite der Initiative heruntergeladen werden: http://ots.de/TRiG5w
Über die Initiative:
"Neustart! Reformwerkstatt für unser Gesundheitswesen" ist eine Initiative der Robert Bosch Stiftung GmbH. Ziel des Projekts ist es, bis zur Bundestagswahl 2021 Impulse für umfassende Reformen der Gesundheitsversorgung zu setzen. In Bürgerdialogen, auf gesundheitspolitischen Podien und in einer Serie von Think Labs bringt die Initiative in den kommenden Jahren die Ideen von Bürgern und Experten zusammen und stößt eine ergebnisoffene Diskussion an. Das Ziel: Mutige Ideen für ein Gesundheitswesen, das dem Menschen zugewandt, patientenorientiert und offen für Innovationen ist.
Weitere Informationen zu "Neustart!" finden Sie unter www.neustart-fuer-gesundheit.de
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.
Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Gesellschaft, Bildung und Völkerverständigung tätig.
Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.
Die Robert Bosch Stiftung ist Trägerin des Robert Bosch Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarethe Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,6 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben. www.bosch-stiftung.de
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