Schwäbische Zeitung: Hehres grün-rotes Ziel - Kommentar
Leutkirch (ots)
Es ist ein ehrenwertes Ziel, das die Landesregierung mit der Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft verfolgt. Die Studierenden sollen in erster Linie ihre Belange in den Hochschulen einbringen und vertreten können, wie es Wissenschaftsministerin Theresia Bauer formuliert. Für die Gestaltung ihrer Vorstellungen erhalten die Studenten zum Teil sechsstellige Beträge aus Mitgliedsbeiträgen. Was die Studenten letztlich daraus machen, wird sich zeigen.
Entscheidend wird sein, ob sich die angehenden Akademiker überhaupt beteiligen wollen - und können. Manch einer beobachtet gar eine Entpolitisierung an den Hochschulen. Als die Studiengebühren im Jahr 2005 im Land eingeführt wurden, zeigten sich weite Teile der Studentenschaft eher resigniert als engagiert. Außerdem bleibt seit dem Bologna-Prozess vielen Studenten in ihren verschulten Studiengängen nicht viel Zeit für zusätzliches Engagement.
Sollten die jungen Menschen mit Hilfe des Geldes ihre Studiensituation allerdings verbessern können, hat sich das Gesetz schon gelohnt. Wenn es jedoch um langfristige Hochschulpolitik geht, ist auch das Wissenschaftsministerium gefragt, den neuen Gremien in der Praxis Gewicht zu geben - indem es beispielsweise die Studenten bei Gesetzesentwürfen einbindet.
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