Schwäbische Zeitung: Das Feuer ist zurück - Kommentar
Leutkirch (ots)
Keiner bringt die Dinge beim FC Bayern so auf den Punkt wie Thomas Müller: "Man hat gesehen, dass wir gebissen haben und noch was reißen wollten", sagte der WM-Schützenkönig. Tatsächlich hat sich der deutsche Rekordmeister beim 2:1 über Madrid eindrucksvoll in der europäischen Spitze zurückgemeldet und die verpasste Meisterschaft charakterstark ausgeblendet. Nicht nur Borussia Dortmund, das ist die Lehre dieses Spiels, kann geschlossen im Kollektiv zu elft verteidigen und angreifen, nein, auch die Münchner, wenn sie wollen - und offensichtlich wollen sie in der Champions League ein wenig mehr als in der Bundesliga. Die Leidenschaft, die Bayern-Legende Oliver Kahn bei den Bayern zuletzt vermisste - als Gegenbeispiel führte er den Dortmunder Neven Subotic an, der Arjen Robben nach dessen verschossenen Elfmeter schier auffraß - gestern war sie urplötzlich wieder da bei den Münchnern.
Hätte Trainer Jupp Heynckes vor allem im Mittelfeld mehr Alternativen - etwa für einen Luiz Gustavo, der offensiv zu limitiert ist -, vielleicht wäre auch in der Bundesliga, in der manch ein Münchner zuweilen überspielt wirkte, mehr drin gewesen. Bayern braucht vier, fünf neue, junge, hungrige Spieler, die den Arrivierten Druck machen und für Entlastung sorgen - die dann aber auch Einsatzzeit bekommen müssen - das dürfte die Lehre für die neue Saison sein. Für nächsten Mittwoch gilt: Sie haben weiter alle Chancen. Noch so ein Spiel, und ihr Traum vom Heim-Finale könnte in Erfüllung gehen.
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