Schwäbische Zeitung: Nur eine Version kann stimmen - Kommentar
Leutkirch (ots)
Aussage gegen Aussage: Das ist - emotionslos betrachtet - seit gestern der Sachstand im EnBW-Untersuchungsausschuss. Entweder stimmt, was der frühere Regierungschef Stefan Mappus zu Protokoll gegeben hat, oder aber die Version seines damaligen anwaltlichen Beraters trifft zu. Mappus hat im Ausschuss gesagt, er hätte beim geringsten Verdacht, die Geschäftsabwicklung könnte verfassungsrechtlich auf wackligen Beinen stehen, verzichtet. Anwalt Martin Schockenhoff dagegen will dieses Risiko sehr deutlich angesprochen haben.
Eines ist klar: Es geht hier nicht nur um den Ruf des glücklosen Ex-Ministerpräsidenten, es geht auch um die Reputation einer großen Anwaltskanzlei. Ohne Blessuren, so hat es momentan den Anschein, kommen beide nicht aus der Sache heraus. Gestern ist nochmals ein Punkt sehr deutlich geworden: Stefan Mappus wollte sich beziehungsweise dem Land dieses EnBW-Geschäft keinesfalls entgehen lassen. Und ohne Fukushima und Energiewende könnte er sich für den Coup wahrscheinlich noch heute feiern lassen. Niemand hätte dann nach einem Ausschuss gerufen. Der dient jetzt neben der Wahrheitssuche auch parteipolitischer Profilierung.
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