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Schwäbische Zeitung: Drohnen ja - aber - Leitartikel

Leutkirch (ots)

Drohnen, also unbemannte Flugkörper, möchte die Bundesregierung anschaffen lassen. Zur Landesverteidigung. Drohnen sind technische Wunderdinger, die tagelang im Einsatz bleiben können, die Aufklärung betreiben, aber auch Raketen abfeuern. Die Amerikaner jagen mit Drohnen mutmaßliche Terroristen in Pakistan, in Jemen, in Somalia, auch im Norden Malis werden die Geräte des Typs Predator bald zum Einsatz kommen.

Der Streit, der sogleich in Deutschland anbricht, erinnert an die Debatten über Auslandseinsätze der Bundeswehr vor 20 Jahren. Heute gehört es zum Alltag, dass der Nachbarssohn zum Einsatz mit der Armee nach Afghanistan reist. Ähnlich dürften wir uns in noch einmal 20 Jahren an Drohnen gewöhnt haben, die unsere Welt sehr viel sicherer machen. Wichtig in der deutschen Diskussion ist es, die Fehler zu vermeiden, die in den USA gemacht wurden. Das für die amerikanische Öffentlichkeit gezeichnete Bild vom hemdsärmeligen Präsidenten, der an einem Monitor sitzt und Befehle gibt, versteckt die Schwächen der amerikanischen Drohneneinsätze: etwa, dass diese von Mittzwanzigern per Joystick aus einem Tausende von Meilen entfernten Kommandozentrum gesteuert werden, dass viele dieser jungen Menschen nichts von der Welt gesehen haben und immer wieder zu Fehleinschätzungen kommen, denen Zivilisten in Pakistan oder Afghanistan zum Opfer fallen.

Die Diskussion in Deutschland mündet idealerweise in juristische Grundlagen und führt zu allgemein akzeptierten Handlungsanweisungen. Es wäre fatal, wenn der Eindruck entstehen würde, da sitzt eine Kanzlerin in Berlin und geht mit dem BND-Chef die Liste jener mutmaßlichen Terroristen - womöglich noch mit deutschem Pass - die in Afghanistan und Pakistan düstere Dinge tun, und die nun eliminiert werden sollen. Dass der limitierte Einsatz von Drohnen auch unsere Sicherheit stärkt, steht außer Frage. Jetzt gilt es, Regeln aufzustellen, die dutzendfache Irrtümer, wie sie den Amerikanern in der Vergangenheit unterlaufen sind, ausschließen.

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