Schwäbische Zeitung: Verloren haben alle - Kommentar
Ravensburg (ots)
Die Quoten-Abstimmung im Bundestag hat nur Verlierer hinterlassen. Oberste Verliererin: Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel, die sich zu lange aus der Debatte herausgehalten hat. Zweiter Verlierer: Fraktionschef Volker Kauder, der die Fraktion in der Frage nicht zusammenhalten konnte und jetzt über seinen eigenen Schatten springen und für die Quote im Wahlprogramm eintreten muss. Dritter Verlierer: Ursula von der Leyen, die ihre Fraktion zur Wahlprogrammänderung nötigte, aber selbst weiß, dass die Quote zumindest in der Wunsch-Koalition mit der FPD nicht durchsetzbar sein wird. Von den vielen Frauen in der Fraktion ganz zu schweigen, die sich zum dritten Mal in dieser Legislaturperiode verbiegen und gute Miene zum schlechten Spiel machen müssen. Bei der vertagten Mütterrente, mit dem Schlucken des von der CSU vorangetriebenen Betreuungsgeldes und jetzt mit dem Abschieben der Quote ins Wahlprogramm. Das alles ist ein klassisches Beispiel, wie man Politikverdruss schüren kann.
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