Schwäbische Zeitung: Bruch mit der Vergangenheit - Kommentar
Ravensburg (ots)
Der VfB Stuttgart hat es tatsächlich geschafft: Er hat einen Präsidenten installiert, der nicht nur toleriert, sondern sogar gemocht wird, der die Sprache "der Leit" spricht, nämlich schwäbisch, und sogar Ahnung vom Fußball hat, wenn der Eindruck nicht trügt. Wer allerdings glaubt, nun, in der Nach-Mäuser-Ära, werde die Zukunft von allein rosarot am Wasen, irrt. Nur die erste Etappe ist erfolgreich bestanden: Der VfB hat mit seiner quälenden Großkopfeten-Vergangenheit gebrochen.
Die großen Aufgaben stehen erst jetzt an: Schafft es Wahler, die florierende Wirtschaft am Neckar ins Boot zu holen und den im Vergleich zur Peer-Group kargen Sponsoring-Einnahmen auf die Sprünge zu helfen? Nur dann wird er dauerhaft oben angreifen können. Dass er trotz seines Rekordminus in Optimismus macht, hat er ja vor allem dem neuen TV-Vertrag zu verdanken, der ihm sieben Millionen Euro mehr bringt. Auch Sportvorstand Fredi Bobic bleibt gefordert: Noch hat er den Personaletat nicht wie behauptet entscheidend reduziert, noch belasten Höchstverdiener und Spieler, die nicht mehr gebraucht werden, das Budget.
Und auch der, auf den es am meisten ankommt, muss nun zeigen, dass er mehr kann: der Trainer. Dass einige Mitglieder Kritik an Bruno Labbadia übten und bezweifeln, dass er die Mannschaft dauerhaft besser macht, zeigt, dass es beim VfB doch noch einen gibt, der die Masse spaltet.
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