Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schwäbische Zeitung mehr verpassen.

Schwäbische Zeitung

Schwäbische Zeitung: Kommentar zu AfD - Zu einfache Antworten

Ravensburg (ots)

Jetzt ist sie da, die "man wird ja wohl mal sagen dürfen"- Partei. Die AfD sitzt in drei Landesparlamenten. Die Schwerpunkte ihres Programms zielen auf konservative Wähler am rechten Rand der CDU. Aber nicht nur: In Brandenburg hat die AfD explizit die Wähler der Linken angesprochen mit der Feststellung, dass in der DDR die Kriminalitätsrate ja niedriger war als jetzt. Und wer die Linke Sahra Wagenknecht und AfD-Chef Bernd Lucke in einer Talkshow erlebt, merkt, dass die Unterschiede nicht allzu groß sind, wenn es um den Euro geht. Die Union hat ihre Absicht bekräftigt, darauf zu warten, dass sich die AfD selbst entzaubert. Das könnte gelingen. Denn wer den Banken kein Geld mehr geben will, muss den Menschen sagen, dass ihre Lebensversicherungen verloren sein könnten. Und wer den Euro nicht will, muss erklären, wie Deutschland als Exportnation wirtschaftlich stark bleiben soll. Viele Antworten der AfD werden sich als wenig brauchbare Patentrezepte erweisen.

Das heißt aber nicht, dass die anderen Parteien alles richtig gemacht haben. Sie haben manche Ängste in der Mitte der Gesellschaft nicht ernst genug genommen. Sie haben bei den Themen Kriminalität und Einwanderung oft nicht ehrlich genug gesagt, um wen es geht und wer willkommen ist. Sie haben nicht gut genug erklärt, warum Europa uns mehr nutzt als schadet. Die AfD muss man noch nicht - und vielleicht auch in Zukunft nicht - ernst nehmen, wenn man ihre Themen ernst nimmt.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
  • 15.09.2014 – 20:00

    Schwäbische Zeitung: Leitartikel zu ZF - Angst und Hochachtung

    Ravensburg (ots) - Stefan Sommer gebührt Respekt. Dem ZF-Chef ist es mit Unterstützung weniger Vertrauter gelungen, eine Übernahme von weltweiter Bedeutung einzufädeln. Er schickt sich an, den traditionsreichen Autozulieferer umzuwälzen wie es keiner seiner Vorgänger je gewagt hätte. Wenn die Übername des US-Unternehmens TRW gelingt, wird ZF mit einem Umsatz von 30 Milliarden Euro und knapp 140000 Mitarbeitern zum ...

  • 14.09.2014 – 19:32

    Schwäbische Zeitung: Wirklich aus der Geschichte lernen

    Ravensburg (ots) - Wenn Neonazis in Deutschland Ausländer bedrohen, fndet sich schnell ein breites gesellschaftliches Bündnis und ruft zu einer Kundgebung auf. In Sachen Rechtsextremismus ist dieses Land vorbildlich sensibel, es hat aus seiner Geschichte gelernt und lässt sich ausländerfeindliche Hetze nicht bieten. Wenn allerdings in Deutschland üble antisemitische Parolen gerufen werden, gibt es keine ähnlich ...

  • 14.09.2014 – 19:31

    Schwäbische Zeitung: CDU-Problem heißt AfD

    Ravensburg (ots) - Zunächst zur Tagespolitik: Die SPD hat einen großen Fehler in Thüringen begangen, offenzulassen, ob sie mit der CDU oder den Linken die Regierung stellen will. Der Juniorpartner in der schwarz-roten Koalition in Erfurt hat sich weiter degradiert. In Thüringen ist die einstmals so stolze SPD lediglich noch ein Mehrheitsbeschaffer. Die inhaltliche Positionierung der Sozialdemokraten war den meisten ...