Alle Storys
Folgen
Keine Story von Schwäbische Zeitung mehr verpassen.

Schwäbische Zeitung

Schwäbische Zeitung: Maximal unsensibel - Ein Kommentar zum Verhalten von Mesut Özil und Ilkay Gündogan

Ravensburg (ots)

Nationalspieler sind keine Staatsbedienstete in kurzen Hosen. Sie müssen weder einen Diensteid leisten noch kann man ihnen vorschreiben, welche Politiker sie unterstützen dürfen - oder eben nicht. Ob ein Spieler die Hymne mitsingt, entscheidet ebenso wenig darüber, ob er der Nationalmannschaft angehören darf, wie die Klugheit seiner öffentlichen Äußerungen. Der Auswahl des DFB gehören einfach die besten deutschen Spieler an - oder die, die Joachim Löw dafür hält.

Mesut Özil und Ilkay Gündogan sind Nationalspieler und sie sind deutsche und türkische Staatsbürger, so wie Miroslav Klose und Lukas Podolski beispielsweise auch Polen sind. Sie dürfen in zwei Ländern wählen, sie haben zwei Staatsoberhäupter. Da irrt der schwäbische Grüne Cem Özdemir, der es eigentlich besser wissen sollte. Die Forderung von Rechtsaußen, Özil und Gündogan aus der Nationalmannschaft auszuschließen, ist ebenso irrlichternd wie die politische Meinung der beiden Mittelfeldspieler.

Der DFB und seine Nationalmannschaft stehen für ein buntes, offenes und demokratisches Deutschland. Demokratie muss auch Dummheit aushalten.

Und doch haben Özil und Gündogan sich selbst - und allen anderen eigentlich bestens integrierten Doppelstaatsbürgern in Deutschland - einen Bärendienst erwiesen mit ihrer maximal unsensiblen Wahlkampfhilfe für Erdogan. Am Tag vor der WM-Nominierung kocht nun eine Integrationsdebatte wieder hoch, die die Nationalmannschaft eigentlich seit Jahren als unnötig demaskiert.

Pressekontakt:

Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de

Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
Weitere Storys: Schwäbische Zeitung
  • 11.05.2018 – 23:34

    Schwäbische Zeitung: Wirklichkeit überholt Bischöfe - Kommentar zum Katholikentag

    Ravensburg (ots) - Katholikentage sind wie Familientreffen: Mitunter wird heftig gestritten. Warum soll das beim Christentreffen, das morgen in Münster endet, anders sein? Konflikte, die sonst nicht ausgetragen werden können, finden ihren Platz, ihren Raum und ihre Zeit. Wenn der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erwartet, dass die Christentreffen sich mit ...

  • 11.05.2018 – 23:27

    Schwäbische Zeitung: Alles andere als stabil - Leitartikel zu Grün-Schwarz

    Ravensburg (ots) - Basta-Politik ist nicht der Stil von Thomas Strobl. Dass er innerhalb weniger Tage zwei Mal auf den Tisch gehauen hat, lässt zum zweiten grün-schwarzen Hochzeitstag tief blicken. Der CDU-Landesvorsitzende und Innenminister hat beim Parteitag vergangenen Samstag mit scharfen Worten seine Gegner in der Landtagsfraktion aufgefordert: "Hört auf mit ...

  • 08.05.2018 – 21:05

    Schwäbische Zeitung: Gefühlt, nicht erfahren - Leitartikel zu Kriminalitätsstatistik

    Ravensburg (ots) - Die Kriminalität in Deutschland ist zurückgegangen. Nicht aber das Gefühl der Bedrohung. Wie kommt das? Wer im Flugzeug sitzt, bangt oft mehr um sein Leben, als derjenige, der Auto fährt. Völlig zu unrecht. Wer nachts allein im Zugabteil sitzt, fürchtet sich mehr, als wenn er morgens um 9 Uhr alleine fährt. Wer am Bahnhof oder auf dem ...