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Marine Stewardship Council (MSC)

Wenn Thunfisch, dann aus nachhaltiger Fischerei!
Am 2. Mai ist Welt-Thunfischtag

Wenn Thunfisch, dann aus nachhaltiger Fischerei! / Am 2. Mai ist Welt-Thunfischtag
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Berlin (ots)

  • Beliebt: Thunfisch ist die beliebteste Fischart weltweit.
  • Gefährdet: Einige Bestände sind überfischt, andere haben sich erholt.
  • Deutschland: Das Thunfischangebot ist heute vier Mal so nachhaltig wie vor vier Jahren.
  • Österreich: Nur eines von fünf Thunfischprodukt besteht den Nachhaltigkeits-Check.
  • Schweiz: Das Land ist und bleibt der Welt nachhaltigster Thunfischmarkt.

Am 2. Mai findet der "Welt-Thunfischtag" statt: Die Vereinten Nationen rufen ihn seit 2016 jährlich aus, um VerbraucherInnen, Politik und Handel zu sensibilisieren und zum Nach- und Umdenken anzuregen. Thunfisch, so auch der Appell des MSC (Marine Stewardship Council), ist eine wertvolle Ressource, die wir in Maßen und nur aus nachhaltigem Fang konsumieren sollten.

DEUTSCHLAND: THUNFISCHKONSUM RÜCKLÄUFIG, NACHHALTIGKEIT STEIGEND

In Deutschland ist der durchschnittliche pro Kopf Konsum von Thunfisch zuletzt im Vergleich zum Vorjahr von 2,3 Kilogramm auf 1,7 Kilogramm zurückgegangen. Damit ist Thunfisch derzeit nach Lachs und Alaska-Seelachs die drittbeliebteste Fischart (1). Fast drei Viertel des deutschen Thunfischkonsums entfallen auf die Dose (2).

Die Nachhaltigkeit des Thunfisch-Angebots im deutschen Einzelhandel hat sich in den vergangenen Jahren signifikant verbessert: Der mengenmäßige Anteil von Thunfischprodukten aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei ist seit 2018 von acht Prozent auf heute 45 Prozent gestiegen und hat sich damit mehr als vervierfacht (3)!

SCHWEIZ UND ÖSTERREICH: GROßE INTER-ALPINE DISKREPANZ BEI DER NACHHALTIGKEIT

In Österreich wie in der Schweiz wird etwas weniger Thunfisch gegessen als in Deutschland: In beiden Ländern wurden 2022 im Durchschnitt etwa 1,3 kg Thunfisch pro Einwohner konsumiert (4). In Österreich ist Thunfisch vor dem Lachs die meistgegessene Fischart - in der Schweiz teilen sich beide Arten den Spitzenrang in der Verbraucherbeliebtheit (5).

So ähnlich die Menge des Thunfisch-Konsums in den beiden Alpenländern, so unterschiedlich der Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit: Während der Schweizer Detailhandel mit einem MSC-Anteil von 81 Prozent weltweiter Spitzenreiter in Sachen Thunfisch und Nachhaltigkeit ist, klafft im österreichischen Einzelhandel seit Jahren eine enorme Nachhaltigkeitslücke: Nicht einmal jedes fünfte Thunfischprodukt (18 Prozent) kommt in Österreichs Supermärkten aus kontrolliert und zertifiziert nachhaltiger Fischerei! Österreichs KonsumentInnen haben damit beim Thunfischkauf ein erhöhtes Risiko, Thunfisch aus überfischten Beständen, aus Fischereien mit hohem Beifang oder gar aus illegaler Fischerei zu kaufen. (6)

POSITIVE ENTWICKLUNG BEIM ZUSTAND DER WELTWEITEN THUNFISCHBESTÄNDE

Unbestritten ist der Thunfischfang mit Risiken behaftet: Beifang, Überfischung, unzureichendes Bestandsmanagement, illegale Fischerei... Doch von einem gängigen Vorurteil müssen wir uns verabschieden: Thunfisch ist, wie neue wissenschaftliche Daten bestätigen, nicht per se überfischt.

Stand März 2023 haben - so die Erhebungen der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) - von den weltweit 23 kommerziell genutzten Thunfischbeständen 61 Prozent (= 14 Bestände) eine gesunde Bestandsgröße, 17 Prozent (=4 Bestände) sind überfischt und 22 Prozent (= 5 Bestände) befinden sich in einem Zwischenbereich (7).

Insgesamt ist die Zahl der überfischten Thunfischbestände laut FAO trotz weltweit steigender Nachfrage seit 2014 rückläufig (8). Das hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass in den letzten Jahren mehr und mehr Thunfisch-Fischereien begannen, ihre Fangaktivitäten nachhaltiger gestalten. Das MSC-Programm spielt nabei eine wichtige Rolle: Von den weltweiten Thunfisch-Fangmengen kommen heute 42 Prozent aus nachhaltiger, MSC-zertifizierter Fischerei - im Jahr 2014 waren es erst 13 Prozent. (9)

Andrea Harmsen, MSC Deutschland/Österreich/Schweiz: "Je deutlicher Handel und Verbraucher Nachhaltigkeit einfordern, umso mehr werden Fischereien dazu übergehen, ihre Fangaktivitäten nachhaltig zu gestalten. Es ist erfreulich, dass sich die Nachhaltigkeitslücke beim Thunfisch in Deutschland in den letzten Jahren ein gutes Stück geschlossen hat! Wir wünschen uns, dass auch Österreichs Einzelhändler den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Thunfischsortiment weitergehen. Das Nachbarland Schweiz kann hier Vorbild sein."

QUELLEN:

(1) Fisch-Informationszentrum e.V., Fischwirtschaft - Daten und Fakten 2022

(2) IRI InfoScan, März 2023 (Lebensmittelhandel Deutschland)

(3) IRI InfoScan, März 2023 (Lebensmittelhandel Deutschland); MSC Dashboard, März 2023

(4) Umgerechnet in Fanggewicht (entspräche etwa 0,8 kg Produktgewicht pro Kopf und Jahr); NielsenIQ, Global Snapshot Schweiz/Österreich Fisch, März 2023 (Lebensmittelhandel; Tiefühl, gekühlt, in Dosen)

(5) NielsenIQ, Global Snapshot Schweiz/Österreich Fisch, März 2023 (Lebensmittelhandel; Tiefühl, gekühlt, in Dosen)

(6) NielsenIQ, Global Snapshot Schweiz/Österreich Fisch, März 2023 (Lebensmittelhandel; Tiefühl, gekühlt, in Dosen); MSC Dashboard, März 2023

(7) ISSF, Status of the World Fisheries for Tuna, März 2023

(8) FAO, Webseite, Januar 2020.

(9) FAO, Fischerei Statistiken, März 2023; MSC Dashboard, März 2023

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN

Einen umfassenden Überblick über die einzelnen Thunfischarten, das Angebot in deutschen Supermärkten, die wichtigsten Fangmethoden und die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte bietet der aktuelle, interaktive Thunfischbericht des MSC: thunfischbericht.msc.org

Pressekontakt:

Marine Stewardship Council (MSC)
Andrea Harmsen
+49 30 609 8552 10
andrea.harmsen@msc.org

Original-Content von: Marine Stewardship Council (MSC), übermittelt durch news aktuell

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