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Unterwegs an der winterlichen Nordseeküste

Unterwegs an der winterlichen Nordseeküste
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Unterwegs an der winterlichen Nordseeküste

Hoch oben im Norden…

Wer kennt schon den Mittelsäger? Im Rickelsbüller Koog lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen – vielleicht entdeckt man ihn, den Mittelsäger. Dieser Vogel gehört zu den Meerenten, das nahe Nordseewatt zählt zu seinen wichtigsten Winterquartieren. Zu dem Vogel, dessen langer Schnabel ein wenig an eine Säge erinnert und der einen putzigen Kopfschmuck trägt. Ein bisschen Glück, ein wenig Geduld gehört hier wie anderswo dazu, solche ungewöhnlichen Vögel zu beobachten.

Der Rickelsbüller Koog, 535 Hektar groß, liegt an der Küste Nordfrieslands zwischen dem Hindenburg-Damm nach Sylt und der Grenze zu Dänemark, dieser Koog gehört zu den letzten, die an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins geschaffen wurden, mit dem 1982 erfolgten Deichschluss errichtete der Mensch nicht nur Küstenschutz, sondern er schuf auch einen vielfältigen Naturraum.

Gerade im Winter ist dies ein Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit, die Wege auf Dämmen und Deich sowie die Beobachtungshütte bieten gute Möglichkeiten, die auch im Winter vielfältige Vogelwelt zu entdecken. Nicht nur den Mittelsäger, sondern auch Brand- und Nonnengänse, Krick- und Pfeifenten, Singschwäne und Seeadler. Auch die Schneeammer, ein Vogel aus dem ganz hohen Norden, ist hier schon öfters gesichtet worden. Hier, wie auch an den anderen Kögen in Nordfriesland, lohnt es sich, nach den Wintergästen Ausschau zu halten, die in der kalten Jahreszeit von weit, bisweilen sehr weit herkommen, um hier ihr Winterquartier zu nehmen.

Ohnehin laden die Wege an der Küste Nordfrieslands und in Dithmarschen zu einsamen Winterwanderungen; ein weiter Raum, wo man sich durchpusten lassen kann und den Kopf freibekommt. Es sind Orte der Stille, und sie sind gelegen am Meer: Hier ragen Buhnen aus dem Schnee, dort duckt sich ein Sielhäuschen in den Deich. Eisschollen knirschen nach starkem Frost im Wasser vor dem Deich und die Kälte prickelt im Gesicht. Eine fahle Wintersonne taucht die Welt und das Watt in ein sanftes, fast sphärisches Licht. Wind wispert in dürrem Riet und die sehnsuchtsvollen Rufe, manche auch froh und andere von leiser Melancholie, wehen vorüber. Welche das sind? Sehr verschiedene können das sein, denn vielfältig ist das Vogelleben auch im Winter – es lohnt sich, genau hinzusehen und hinzuhören. Zeit und Muße ist auch dafür. Oder einfach nur unterwegs zu sein in diesem riesengroßen Ruheraum; spazieren und sich treiben lassen, am Rickelsbüller Koog und anderswo an der Westküste von Schleswig-Holstein.

Apropos Licht: Eine Winterwanderung, oder ein Spaziergang im Schnee an der Küste, ist auch deshalb so schön, weil die Einkehr lockt und das herrliche Aufwärmen, die Dämmerung kommt früh, da bleibt viel Zeit zum Genießen.

Und wenn aus den gastlichen Häusern das warme Licht durch die Scheiben in die beginnende Dunkelheit fließt, wenn drinnen Leute bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Tee gemütlich sitzen, dann wird man sich auf das Aufwärmen noch mal so sehr freuen. Und vom Mittelsäger berichten oder vom arktischen Gast. So weit, so gut.

Unterwegs auf Amrum….

Im Osthimmel schleicht sich die Nacht heran, erste Sterne glimmen am Firmament auf. Die Nordsee vor Amrum liegt in einem kalten Blau. Die Wege auf dem Kniepsand, einer unermesslichen, bisweilen kilometerbreiten Sandmasse, vor der Insel führen von irgendwo ins Nirgendwo. Hier zu gehen, besonders im Winter, ist ein angenehmes Alleinsein in einem großen Raum, in dem allein die Natur Regie führt, ohne Grenzen für den Geist und zumindest gefühlt auch für den Körper. Unterwegs also zum Beispiel von den Strandübergängen in Höhe Süddorf oder Nebel nach Norddorf. Warum ein Gang am Meer im Winter so angenehm ist? Man ist oft allein unterwegs, und wo kann man sich schon ungestört so schön Durchpusten lassen, wo mal wirklich in Ruhe unterwegs sein, wo den Kopf ungestört frei bekommen. Auch, weil die Sinne geschärfter sind, man hört, riecht und fühlt intensiver. Und die Einkehr in gemütliche Gasthäuser, oder die Heimkehr in die Urlaubsunterkunft, ist nun umso schöner. Die See zur Linken also, mit ihren sanften Wellen wie in ewigem Rhythmus ein- und ausatmend, das Offene, das Horizontweite, das Schauen. Und rechts die Dünen, die Insel also, das Feste und Verbindliche, die Sicherheit. Dazwischen der Raum zum Wandeln, zum Treibenlassen von Körper und Geist, zum Loslassen und Auftanken. Dazwischen also der Kniepsand, auf dem die Dünen ebenso losgelöst wandern und die eigenen Schritte klirrend in das Eis verbliebenen Wassers vergangener Fluten krachen. Über der See vergeht der Tag in einem irren Abendrot, der Himmel in phantastischen, glühenden Farben. Und dann das Blau im Himmel, von der See, die ganze Sphäre in allen Tönen Blau, kühl bis kalt, ja, aber Blau wirkt auch beruhigend. Und es ist so, fühlt sich zumindest so an – mit jedem Quantum Licht, das verlischt, werden die Sinne geschärfter, die Instinkte sind wieder da. An die Kante, zu den Dünen, hoch hinauf jetzt, gucken, weiter schauen – über die See und in den Weltraum. Vor Norddorf führt eine Treppe die Dünen hinauf, die „Himmelsleiter“, der Bohlenweg dahinter über die Heide, durch Dünen und Wäldchen nach Norddorf. Sternbilder wie „Orion“ oder „Großer Hund“ am Himmel, Sterne wie Sirius oder Prokyon glitzern.

Auch für das Betrachten dieser klaren Pracht ist der Winter im Vorteil; klare Luft, früher Abend und mache Orte an der See sind aufgrund ihrer Lage abseits vieler künstlicher Lichtquellen dafür besonders gut geeignet. Wegen der Brillanz, dem Glitzern und der Fülle der Sterne, hat man bisweilen das Gefühl, hinein zu stürzen. Aus dem Weltraum fällt jetzt die Kälte und Schwärze der Nacht, über See und Dünen streicht das Führlicht des Leuchtturms. Aus den Dünen steigt die letzte Wärme des Tages auf, Nebel und Kühle kriechen aus den Dünentälern. Eine Gänsehaut? Gewiss auch der beginnenden Kälte wegen. Aber auch, weil ein Sirren anschwillt und das unheimliche Gefühl stärker wird, davon berührt zu werden. Verrückt geworden? Nein, die Sinne sind geschärft – das war ein Gänseschwarm. Man hört klar den düsteren Ruf der Waldohreule, riecht den Sand der Dünen und das Harz der Bäume im Wäldchens, sieht die Betonnung, rote und grüne Lichter, auf See. Und man spürt, man spürt endlich mal wieder sich selbst und die Natur, das Wesentliche. Mystik und Magie, und dies mit Bodenhaftung. Eine Winterwanderung an der Nordsee, mit wahrhaft prickelnden Gefühlen.

Leuchtende Farben auf Föhr

Die Luft ist klar und frisch, die Farben – die von der See, die vom Land, die vom Himmel – scheinen zu leuchten; erdige Töne und solche wie von Messing in den Dünen, strahlender Sand am Strand von Wyk auf Föhr und blaue, beinah türkise Nuancen, im Meer und am Himmel. Westwärts jetzt! Zunächst ist es noch die Ruhe vor dem Sturm, der zunehmende Wind aber schiebt schon Wolkenbänke über die Nordsee, das Wattenmeer, die Halligen. Die Warften von Langeneß sind auf der Horizontlinie gut zu erkennen, eine großartige Bühne, die mit Lichtfingern aus dem zerrissenen Himmel phantastisch in Szene gesetzt wird.

Jeder Schritt am winterlich einsamen Meer ist auch ein Stück gewonnener Abstand vom Alltag. Aufpassen, was das Wetter angeht: Stürmischer Wind kann schön sein, alles Heftigere darüber kann gefährlich werden. Man schaut den Vögeln zu, wie sie im Winde ihre Manöver fliegen, der Fähre, wie sie durch die zunehmend bewegtere See fährt, sieht die Lichter – Tonnen, Leuchttürme, Schiffe, Quermarkenfeuer – auf und an der See, denn früh schon kommt die Dämmerung. Und man denkt an die schönen Orte für Nachher – die uralten Kirchen zur inneren Einkehr nach dem Draußensein, die wärmenden Orte an der Bar oder die vor dem Kamin. Deshalb ist es im Winter am Meer so schön, das Danach zählt mit. Man spürt den Wind im Gesicht und riecht die Frische der Nordsee, ganz tief durchatmen, ganz viel freier Kopf. Das Klatschen der Wellen wird deutlicher und drängender. Die Flut kommt mit steifer Brise und der Sand knistert, die Einrücke sind intensiver jetzt, die Schreie der Möwen lauter, aus dem Wispern des Windes wird ein Brausen. Schritte schlagen in den Sand, klirren in Muschelschalen. Am Himmel und auf See längst ein rasendes, rasantes Wechselspiel von Licht und Schatten, die See gleißt auf wie geschmolzenes Silber. Der Strand liegt nun fast wie verlassen, und man denkt sich: was die Leute her und heute verpassen.

Ein Wintertag draußen an der See ist auch deshalb so schön, weil es intensiv sein kann. Spürbarer, auch sich selbst. Und man denkt auch an morgen, warum nicht rausgehen in das Watt, anderntags, wenn das Wasser wieder weg ist und sich alles beruhigt hat. Wenn die Natur (in diesem Fall: auch der Meeresboden) aufgeräumt und klar ist. Oh, doch! Wattwandern geht auch im Winter. Ganz unmöglich sind Eisschollen im Watt zwar nicht, aber auch ohne die bizarre Eismeer-Atmosphäre lohnt sich unter der orts- und sachkundiger Führung ein Winterausflug ins Watt. Weil die Stürme in der dunklen Jahreszeit häufiger und heftiger sind, stehen die Chancen etwas Spannendes, Interessantes, etwas ganz Außergewöhnlich zu finden ganz gut. Und oft sind die Gruppen kleiner als im Sommer, es ist mehr Zeit und Muße, man ist mit Gleichgesinnten unterwegs. Der Sturm der vergangenen Nacht hat die See viel höher als üblich auflaufen lassen, und noch immer steht das Wasser höher als normal – aber das macht nichts: es gibt genug zu sehen und genug Platz und Fläche zum Wattwandern, ein Erlebnis ist eine Wattwanderung im Winter allemal. Wir hören das melodische Flöten des Brachvogels und finden Muschelschalen aus der Eiszeit, wir sehen die Dünen der Nachbarinsel Amrum und spüren am Rande großer Priele, Gezeitenströmen, durch die Ebbe und Flut ein- und ausströmen, die Macht und den ewigen Rhythmus der Natur. Schon sind die Fußabdrücke wieder verworfen und das Meer kommt zurück. Unterwegs an einem Ort, wo der Mensch nur Gast auf Zeit und alles dem Regime von Wetter, Wind und Wellen unterworfen ist. Allein diese Erkenntnis ist eine Reise an die winterliche See allemal wert.

Urlaubstipps:

Noch mehr Ideen für winterliche Erlebnisse an der Nordsee finden sich im digitalen Wintermagazin der Nordsee Schleswig-Holstein

https://www.nordseetourismus.de/nordsee-im-winter

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https://prospektbestellung.nordseetourismus.de/

Billdmaterial (nur in Zusammenhang mit dieser Meldung und unter Angabe des Bildnachweises verwendbar:)

Der Mittelsäger – ein typischer Besucher der Wattlandschaft im Winter

(Foto: Rainer Borcherding – Schutzstation Wattenmeer):

Mittelsäger (C) Rainer Borcherding

Viele Sylt-Urlauber blicken auf die weite Landschaft des Rickelsbüller Koogs Foto: Nordseeküste Nordfriesland | Markus Rohrbacher:

Autozug im Rickelsbüller Koog bei Rodenäs (C) Nordseeküste Nordfriesland | Markus Rohrbacher

Beliebte Nordsee-Spezialität nicht nur im Winter: Der Pharisäer- hier geht’s zum Rezept: https://www.nordseetourismus.de/pharisaeer-rezept Bild: Nordseeküste Nordfriesland | Markus Rohrbacher

Pharisäer (C) Nordseeküste Nordfriesland | Markus Rohrbacher

Ein grandioses Naturschauspiel- Sonnenuntergänge im Herbst und Winter an der Nordseeküste Foto: Nordseeküste Nordfriesland | Markus Rohrbacher:

Sonnenuntergang an Nordseeküste (C) Nordseeküste Nordfriesland | Markus Rohrbacher

Lange einsame Strände – die Nordseeregion ist gerade im Winter ideal für ausgedehnte Spaziergänge Foto: Peter Lühr

Strandspaziergang an einsamen Stränden (C) NTS | Peter Lühr Photographies

Sonnenuntergang genießen (C) NTS | Peter Lühr Photographies

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