Museum Folkwang entdeckt Balthasar Burkhard
Essen (ots)
Vom 20. Oktober 2017 bis zum 14. Januar 2018 widmet das Museum Folkwang dem Schweizer Fotografen Balthasar Burkhard (1944-2010) eine große Einzelausstellung. Die über 150 Werke und Werkgruppen umfassende Retrospektive ist die erste große museale Würdigung Burkhards in Deutschland. In seinem Oeuvre spiegelt sich wie in keinem zweiten die künstlerische Befreiung der Fotografie im ausgehenden 20. Jahrhundert wider.
Die Schau zeichnet den facettenreichen Werdegang Burkhards nach. Den Auftakt bildet seine Rolle als Wegbegleiter und Dokumentarist des berühmten Kurators Harald Szeemann und der Berner Bohème der 1960er und 1970er Jahre. Viele Aufnahmen der documenta von 1972 stammen von Balthasar Burkhard und halten den Paradigmenwechsel der Postmoderne fotografisch fest. Gleichzeitig arbeitet er an seiner eigenen künstlerischen Positionierung als Fotograf und Künstler, entwickelt mit dem Freund und Kollegen Markus Raetz die ersten großen Foto-Leinwände und inszeniert seine legendären Ausstellungen in der Basler Kunsthalle (1983) und im Musée Rath (1984).
Mit monumentalen Großformaten entwickelt der Künstler das Motiv des Körpers über die fotografische Darstellung ins Skulpturale weiter; ihm gelingt es, die Fläche der Fotografie in ein autonomes Tafelbild zu überführen. Balthasar Burkhard ist einer der Wegbereiter dieser neuen, figurativen Ausrichtung der Fotografie als Kunstform zu Beginn der 1980er Jahre.
Eine weitere Facette von Burkhards Schaffen stellen seine großen Veduten der Metropolen wie Los Angeles und Mexico City dar. Die Aufnahmen aus dem Flugzeug, die er mit den Wüsten fortsetzt, werden zu seiner großen Passion.
Stets galt sein Interesse der Materialität des Bildes, neben der spezifisch grauen Skala seiner Abzüge experimentierte er vor Allem in seinem Spätwerk mit dem Edeldruckverfahren der Heliogravüre und kehrte somit zu historischen Experimenten der Fotografie als künstlerisches Medium zurück.
Der gleichnamige Ausstellungskatalog erscheint im Steidl Verlag (Preis: 28 Euro).
Die Ausstellung im Museum Folkwang wird unterstützt durch E.ON SE und gefördert von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Eine Kooperation des Museum Folkwang, des Fotomuseum Winterthur, der Fotostiftung Schweiz und des Museo d'arte della Svizzera italiana, Lugano.
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