Hausbau-Recherche im Internet
Verbraucherrat Bauen & Wohnen
Newsletter des Bauherren-Schutzbund e.V.
Berlin (ots)
Dieses Haus? Jenes Grundstück? Welches Baumaterial? Bauinteressenten suchen im Internet nach Anregungen für den Bau des eigenen Hauses. Sie hoffen auf Orientierung und finden eine Fülle von Informationen. Was bieten Bau- und Immobilienportale Verbrauchern?
Das Problem: Internetportale als unerschöpfliche Fundgrube
Bauinteressierten Verbrauchern präsentieren sich Internetportale als schier unerschöpfliche Fundgrube mit Informationen zu Grundstückserwerb, Hausbau oder Finanzierung. Für ergebnisreiche Internetrecherchen sollte gezielt gesurft werden. Im Vorfeld zu überlegen, welche Antworten gebraucht werden, erleichtert das Erschließen des breiten Spektrums fachlicher Informationen. So sollte nach Vor- und Nachteilen von Baustoffen, Bauweisen und typischen Baukonstruktionen geforscht werden, nach Kriterien der Hausplanung, der energetischen Standards und dem Einsatz erneuerbarer Energien, nach effizienter Haus- und Heizungstechnik.
Worauf kommt es an
Bauinteressenten sind zumeist keine Bauprofis und manches ist ein "Buch mit sieben Siegeln". Deshalb kann Rat über Suchbegriffe wie "Baurechtslexikon", "Bautechniklexikon" oder "Finanzierungslexikon" gesucht werden. Ratgeber und Checklisten zu Grundstücksauswahl, typischen Baupartnern, Bauverträgen und Baubeschreibungen, zu Qualitätskontrollen, energetischen Standards, barrierefreiem Bauen, Baukosten und Baufinanzierung, Bauversicherungen und bautechnischen Nachweisen führen ebenfalls weiter. Auf jeden Fall sollte ein eigener Fragenkatalog erarbeitet und alle Fachinformationen auf Marktneutralität geprüft werden.
Achtung: Navigationssysteme richtig verstehen
Zahlreiche Internetportale bieten Bauinteressenten ein "Navigationssystem": Wie viel darf das Haus maximal kosten? Welche Bauweise ist gewünscht? Welcher Haustyp soll gebaut werden? Welche Wohnfläche soll das Haus haben, ist ein Keller geplant? Soll barrierefrei gebaut werden? Ist das Grundstück schon vorhanden? Die Antworten führen letztlich zu Hausangeboten und Anbietern. Dem Verbraucher sollte bewusst sein, dass solche Internetauftritte zumeist Marketinginstrumente sind und zu virtuellen Darstellungen und Grundrissen nur wenig konkrete Objektdaten und bautechnische Informationen vermitteln.
Wichtig: Serviceangebote klug nutzen
Bauinteressenten stehen Serviceleistungen von Hausanbietern zur Verfügung. Dazu gehören Übersichten zu Musterhäusern und Musterhausparks mit der Möglichkeit, konkrete Hausobjekte zu besichtigen, sich über Bauweise, Qualitätsstandards, technische Ausstattung, Wohnflächen, Raumplanung und Baupreise zu informieren. Online- und Telefonberatung sind für private Bauinvestitionen keine geeignete Beratungsform. Der persönliche Kontakt zu Fachberatern ist unverzichtbar. Im Internet sind die regionalen Daten zu finden.
Fehler vermeiden: Verträge erst nach intensiven Verhandlungen schließen
Sich gründlich auf Beratungsgespräche vorzubereiten ist wichtig. Diese sind nicht mit Vertragsverhandlungen zu verwechseln. Auf keinen Fall dürfen vertragliche Vereinbarungen unterschrieben werden, bevor die Entscheidung für einen Hausanbieter endgültig gefallen ist und intensiv über den Vertrag verhandelt wurde. Zur Vorbereitung gehört die Besichtigung von Baustellen und Häusern von Referenzkunden, der Besuch von Messen und Informationsveranstaltungen. Auch Informationen zu Fördermitteln und Finanzierungen sollten auf den Internetportalen eingeholt werden. Letztlich sollten Angebote verglichen und ohne Zeitdruck sorgfältig geprüft werden.
Vorsicht: Fallstricke auch im Internet
Hausanbieter präsentieren sich im Internet unterschiedlich. Das reicht von detaillierter Firmendarstellung bis zu reiner Produktwerbung. Kritisch ist, wenn Hausanbieter mit Qualitätssiegeln oder Zertifikaten werben, ohne ausreichend für Transparenz zu sorgen. Dazu gehören konkrete Qualitätskriterien, Informationen zur Trägerinstitution und zur Überwachung der Qualitätsverpflichtungen. Manche Hausanbieter werben zur Imageaufwertung mit Qualitätssiegeln von Industriepartnern.
Tückisch: Billigangebote
Die Mehrheit der Hausanbieter verzichtet darauf, vordergründig mit Hauspreisen zu werben. Dennoch werden immer wieder neue Kunden mit scheinbar günstigen Preisangeboten angelockt. Verbraucher sollten nicht auf solche "Billigpreisfallen" hereinfallen. Denn ohne konkretes schriftliches Hausangebot mit Bau- und Leistungsbeschreibung, das individuelle Anforderungen der Bauherren und die konkrete Grundstückssituation berücksichtigt, sind Preise nicht bewertbar.
Genau hinzuschauen gilt es bei Angeboten von Aktionshäusern mit zeitlich begrenzten Preisen. Vorsicht ist auch geboten, wenn Kosten- und Finanzierungsrechner offeriert werden, die Finanzierungsanfragen an Kreditinstitute oder -vermittler auslösen und persönliche Angaben zur finanziellen Situation weiterleiten.
BSB-Tipp von Rainer Huhle, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund e.V., Berlin: Vermeiden Sie Fallstricke bei der Suche nach Hausbau-Informationen im Internet. Gehen Sie mit der Informationsflut klug um. Halten Sie die Augen offen beim Datenschutz! Mit persönlichen Daten sollten Sie zurückhaltend sein. Sie sollten kritisch prüfen, ob auf den jeweiligen Internetportalen die gesetzlichen Anforderungen beim Datenschutz erfüllt sind. Jederzeit können Verbraucher die Löschung ihrer persönlichen Daten verlangen.
Diesen und weitere Newsletter unter www.bsb-ev.de/newsletter/ Weitere Informationen unter www.bsb-ev.de Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V. Einzugsgebiet: Deutschland Datum: 23.10.2014
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