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Sudan: Save the Children fürchtet um Familien in der umkämpften Stadt Kadugli
Straßensperren verhindern Hilfslieferungen

Berlin / Khartum (ots)

Kindern und Familien in der südsudanesischen Stadt Kadugli gehen die Vorräte aus, weil Kämpfe den Zugang zu mehreren wichtigen Straßen blockieren. Die medizinische Versorgung ist zum Erliegen gekommen, berichten Mitarbeitende von Save the Children in Kadguli.

Die Kampfhandlungen eskalierten am 14. August und zwangen bereits mehr als 50.000 Menschen, darunter mindestens 30.000 Kinder, aus der Hauptstadt des Bundesstaates Südkordofan zu fliehen. Straßensperren führten zu belagerungsähnlichen Zuständen. Die Essenvorräte in der Stadt sind aufgebraucht und die Versuche, weitere lebenswichtige Hilfsgüter zu liefern, scheitern.

"Wir sind sehr besorgt um die Kinder und Familien, die in Kadugli eingeschlossen sind", sagt Dr. Arif Noor, Länderdirektor von Save the Children im Sudan. "Die Situation ist unübersichtlich. Unsere Teams arbeiten unentwegt, müssen aber auch an ihren eigenen Schutz denken. Die Eskalation der Kämpfe macht es immer schwieriger, die Stadt zu verlassen und den Eingeschlossenen Hilfe zukommen zu lassen. Es besteht die reale Gefahr, dass dort Kinder an Unterernährung sterben."

Die Lage im gesamtem Bundesstaat Südkordofan ist äußerst instabil. Hilfsgüter kommen nicht durch, weil die Straßen zwischen Khartum, Kordofan und Darfur blockiert sind. In Kadugli lebten vor den Angriffen Schätzungen zufolge 160.000 Vertriebene, von denen rund 100.000 seit ihrer Ankunft humanitäre Hilfe benötigen. Ein Großteil der Menschen war erst vor Kurzem aus Khartum nach Kadguli geflüchtet und ist dort in Schulen untergebracht.

Die Mitarbeitenden von Save the Children wurden angewiesen, sich nur in dringenden Fällen im Freien aufzuhalten. Zwei Hilfseinrichtungen anderer Organisationen und viele öffentliche Gebäude wurden von Querschlägern getroffen. Save the Children verteilt in der Stadt unter anderem Essen an obdachlose Kinder und hilft bei der Suche nach Familienangehörigen.

"Die internationale Hilfe war bisher völlig unzureichend. Die Staatengemeinschaft muss handeln und die Dimension dieser humanitären Krise erkennen", fordert Dr. Arif Noor. "Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte, medizinische Versorgung, Schutz: Die Kinder und Familien im Sudan brauchen all dies, um zu überleben."

Save the Children ist seit 1983 im Sudan tätig. Im Jahr 2022 erreichte die Kinderrechtsorganisation 2,1 Millionen Menschen, darunter 1,5 Millionen Kinder. Schwerpunkt der Programme sind Kinderschutz, der Zugang zu Bildung, Gesundheits- und Nahrungsmittelhilfe sowie Nothilfe.

Hinweise für die Redaktion:

  • Berichten zufolge wurden bei dem Konflikt im Sudan bisher mindestens 435 Kinder getötet und 2025 verletzt; die tatsächliche Zahl ist vermutlich weit höher.
  • Nach Informationen der Kommission für humanitäre Hilfe in Südkordofan wurden durch die aktuellen Kämpfe in dem Bundesstaat rund 10.000 Haushalte vertrieben. Im Sudan geht die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen (IOM) von einer geschätzten Haushaltsgröße von fünf Personen aus (zwei Erwachsene und drei Kinder), so dass 10.000 Haushalte mindestens 50.000 Menschen umfassen, darunter 30.000 Kinder.

Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.

Pressekontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Susanne Sawadogo
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 120
Mail: susanne.sawadogo@savethechildren.de

Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de

Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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